Pipelines: Mit Robotern gegen Wasserstoffversprödung
Das Unternehmen Rosen stellt Roboter her, die Rohre und Pipelines von innen inspizieren. Nun sollen diese sogenannten Molche an ein neues Medium gewöhnt werden: Wasserstoff.
Am Stadtrand von Lingen/Ems lagern en masse Stahlrohre. Ihr Durchmesser beträgt zwischen 3 Zoll und 56 Zoll, die Wandstärken variieren von Rohr zu Rohr. Viele Exemplare sind 10 m bis 12 m lang und gerade; andere sind gekrümmt, manche haben einen Flansch und liegen bereit, zu einer U-Form oder einem geschlossenen Kreislauf verbunden zu werden. Hier und da sind auch Unregelmäßigkeiten und Defekte erkennbar: Beulen im Rohr, winzige Risse, Bahnen von Bitumen und anderen Materialien, die an Außenwänden kleben.
Jede Beschädigung ist sorgfältig geplant, vermessen und registriert. „Derzeit haben wir hier rund 6000 Rohre und die dazugehörigen Komponenten mit einer Gesamtlänge von 9 km“, sagt Florian Backherms. Das Areal in der Größe von elf Fußballfeldern gehört zum neuen Testcenter der Rosen-Gruppe in Lingen/Ems. „Wir erproben und kalibrieren hier unsere ,Molche‘“, erläutert Backherms, der das Center leitet.
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Wasserstoff lässt Rohre und Leitungen korrodieren
„Molche“, das sind autonom operierende Roboter für die Pipelineinspektion. Bislang sind sie weltweit vor allem in Öl- und Gasleitungen unterwegs. Rosen gilt als Technologieführer bei der Inspektion von Pipelines.
Seit Kurzem haben die Spezialisten eine zusätzliche Aufgabe bekommen. Als Folge der Energiewende und im Interesse des Klimaschutzes wird künftig vermehrt Wasserstoff durch die Röhren rauschen. Im gerade erst eröffneten Hydrogen-Labor „interessiert uns vor allem das Korrosionsverhalten an Rissen, denn Wasserstoff kann sehr aggressiv für Rohrleitungen sein“, sagt Labor-leiterin Tanja Schmidt.
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