Energiewende und Dekarbonisierung 28. Mai 2020 Von Stephan W. Eder, Peter Kellerhoff und Bettina Reckter Lesezeit: ca. 2 Minuten

Schlüsseltechnologie Power-to-X

Deutschland erreicht seine Klimaziele nur mit einer umfassenden Dekarbonisierung aller Sektoren. Mit der Umwandlung überschüssigen Ökostroms in Wasserstoff, Wärme oder Chemikalien soll das gelingen.

Foto[M]: Ineratec/PantherMedia/Zoran Orcik/Best3d/AY_PHOTO/monticello/Mauro Manfredini/4eka13/TTstudio/christian-lehner.com/Antonio Cicorella/VDIn/gs

Die meisten Power-to-X-Anwendungen, bei denen regenerative Energie in Wasserstoff, Basis­chemikalien, Wärme oder Kraftstoff umgewandelt wird, haben einen entscheidenden Haken: Sie stecken immer noch im Forschungsstadium. Dabei sind mit Blick auf die angestrebte CO2-Neutralität große Erwartungen an diese Schlüsseltechnologien verknüpft.

„Wir müssen heute die Weichen dafür stellen, dass Deutschland bei Wasserstofftechnologien die Nummer 1 in der Welt wird“, hatte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier unlängst gefordert. Die Verabschiedung der dafür nötigen Nationalen Wasserstoffstrategie durch das Bundeskabinett lässt aber weiter auf sich warten.

Wasserstoffstrategie bisher nur Entwurf

Im Entwurf dieses Papiers heißt es, die Maßnahmen sollten strategisch zuerst auf Wertschöpfung, Schlüsselbranchen wie Prozess-und Automobilindustrie sowie die exportfähigen Technologien abzielen. Das begrüßt der VDI, kritisiert jedoch mangelnde Fokussierung: „Es fehlt die Benennung von Schlüsseltechnologien und konkreten Zielen mit Anreizen für die entsprechenden Technologien“, sagt Eleni Konstantinidou vom VDI-Fachbereich Energietechnik. Die Anreize müssten so ambitioniert sein, dass sie auch tatsächlich für den Aufbau einer nennenswerten, kommerziellen Industrie in diesen Bereichen sorgen. „Im Vergleich zu internationalen Wettbewerbern wie Japan, Korea und China sind deutlich größere Anreize erforderlich, um wettbewerbsfähige Industrien rechtzeitig aufbauen zu können.“

Deutschland Vorreiter bei Power-to-Gas

Eine Vorreiterrolle hat Deutschland laut Deutscher Energieagentur (Dena) bei Power-to-Gas-Technologien. In CO2-neutralem Wasserstoff sehen Experten mittel- und langfristig das größte Potenzial. Er gilt als einzigartiger Energieträger zur sektorübergreifenden Dekarbonisierung, also zur Reduzierung der CO2-Emissionen, ist allerdings längst noch nicht marktfähig.

Wasserstoff ist z. B. Grundlage für sogenannte E-Fuels – synthetische Kraftstoffe für Verbrennungsmotoren. Thomas von Unwerth, Leiter der Professur Alternative Fahrzeugantriebe an der TU Chemnitz, vermutet ein Riesenpotenzial in Anwendungen, in denen hohe Leistungsdichten gefordert sind, etwa dem Flug- oder Hochseeschiffsverkehr. E-Fuels in Pkw sieht er hingegen kritisch: „Es macht schlicht keinen Sinn, der Luft irgendwo auf dem Lande CO2 zu entziehen, um es dann mit den Pkw bei der Verbrennung von E-Fuels in die Städte zu bringen.“

Den Fokus „Power-to-X“ lesen Sie im aktuellen E-Paper der VDI nachrichten.

Ein Beitrag von:

Stellenangebote

Fachhochschule Münster

Professur für "Elektrische Netze"

Steinfurt
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben

Baumanagerin / Baumanager (w/m/d)

Berlin
NORDEX GROUP

Engineer Blade Structures (m/f/d) - Methods & Tools

Hamburg, Sarriguren (Spanien)
MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN

Instandhaltungsingenieur*in Technische Gebäudeausrüstung (m/w/d)

Berlin
Fachhochschule Kiel

W2-Professur für "Erneuerbare Offshore-Energien mit Schwerpunkt Windenergietechnik"

Kiel
Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences

Professor:in für das Lehrgebiet Carl-Zeiss-Stiftungsprofessur für Produktions- und Herstellverfahren von Wasserstoffsystemen

Göppingen
Hochschule Düsseldorf University of Applied Sciences

Professur "Energietechnik und Strömungssimulation"

Düsseldorf
IU Internationale Hochschule GmbH

Professur Bauingenieurwesen (w/m/d)

verschiedene Standorte
TU Bergakademie Freiberg

W2-Professur "Deep Learning"

Freiberg
DLG TestService GmbH

Prüfingenieur (m/w/d) Fahrzeugtechnik / QMB

Groß-Umstadt
Zur Jobbörse

Das könnte Sie auch interessieren

Empfehlungen des Verlags

Meistgelesen