Viele deutsche Städte ersetzen historische Gaslaternen
Hohe Energie- und Betriebskosten sowie der Klimaschutz erfordern in vielen deutschen Städten eine Diskussion über die Zukunft der öffentlichen Gasbeleuchtung. Chemnitz macht es vor und will bis 2025 die historischen Laternen gegen LED-Leuchten austauschen.
Es ist eine einfache Rechnung für viele deutsche Städte: Während eine elektrische Leuchte eine Leistung von 30 W hat, benötigen Gaslaternen 1000 W. Zudem wird bei den Gaslaternen 95 % des Gases in Abwärme umgewandelt.
Die Stadt Chemnitz zieht daher das Fazit, dass sie 121 ihrer insgesamt 320 denkmalgeschützten Gaslaternen sukzessive durch „historisch anmutende“ Repliken mit LED-Leuchten ersetzen möchte. Neben der historischen Beleuchtung gebe es im gesamten Stadtgebiet knapp 25 000 elektrisch betriebene Laternen, so die Verwaltung.
Im großen Berlin gibt es laut rbb noch 23 400 Laternen, die mit Gas betrieben werden. Davon werden weitere rund 20 000 umgebaut. 3300 Gaslaternen sollen wegen des Denkmalschutzes erhalten bleiben. Pro Jahr werden etwa 1500 bis 2000 Laternen von Gasbetrieb auf Strom umgestellt.
In Düsseldorf wurde lange darüber diskutiert, was mit den seit 2020 unter Denkmalschutz stehenden 13 800 Gasleuchten passieren soll. Trotz einer Bürgerinitiative wurde im September entschieden, dass die meisten Laternen abgerissen werden und lediglich 200 im Hofgarten erhalten bleiben.
In Leipzig geschah dies bereits zu DDR-Zeiten: Die letzten städtischen Schinkelleuchten mit Gas wurden laut Verkehrs- und Tiefbauamt schon damals durch elektrische Varianten ersetzt. Rund 90 % der insgesamt 588 Schinkelleuchten wurden inzwischen auf LED umgerüstet – die verbleibenden 54 Stück werden ebenfalls bald umgerüstet.