Weniger Treibhausgas für Windkraft und Co.
Obwohl es das stärkste bislang bekannte Treibhausgas ist, kommt Schwefelhexafluorid als Isolier- und Löschgas bei vielen technischen Anwendungen zum Einsatz, auch im Bereich Windkraft. Nun zieht die EU die regulatorischen Daumenschrauben an und Windkraftunternehmen und Zulieferer setzen zunehmend auf Alternativen.
Schwefelhexafluorid (SF6) ist eine anorganische chemische Verbindung. Aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften dient es als Isolier- und Löschgas: Es ist farb- und geruchlos, weder giftig noch brennbar und äußerst reaktionsträge. Wie alle fluorierten Gase ist auch SF6 klimaschädlich, wenn es entweicht. Seine Verweildauer in der Atmosphäre beträgt mehr als 3000 Jahre. Das Gas gilt als die Substanz mit der stärksten Treibhauswirkung und wird neben fünf weiteren Treibhausgasen im Kyoto-Protokoll von 1997 erfasst: 1 kg SF6 wirkt rund 22 800-mal so stark wie 1 kg Kohlenstoffdioxid (CO2).
Stärkster SF6-Anstieg im Bereich optischer Glasfasern
Unter anderem wird SF6 in Mittel- und Hochspannungsschaltanlagen in der gesamten Elektrizitätsinfrastruktur eingesetzt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, haben deutsche Unternehmen im Jahr 2021 insgesamt 743,2 t SF6 bezogen. Das waren 10 t mehr als im Vorjahr (plus 1,4 %). Die bezogene Menge SF6 entspricht – entsprechend umgerechnet – 17,5 Mio. t CO2e (CO2-Äquivalent, Statistisches Bundesamt 2022). Der größte Abnehmer ist derzeit die Elektroindustrie und der Apparatebau. Den stärksten Anstieg an Bezugsmengen verzeichnen jedoch seit 2009 die Hersteller optischer Glasfasern, die SF6 als Ätzgas verwenden. Den zweitgrößten Zuwachs hat die Halbleiterindustrie, die Schwefel-Hexafluorid zum Ätzen von Bauteilen verwendet.
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Windkraft: SF6-Verwendung in der Kritik
Aufgrund diverser Medienberichte unter anderem der ARD geriet in den vergangenen Monaten besonders die SF6-Verwendung im Bereich der Windkraft in die Kritik.
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