Energiewende 02. Mrz 2024 Von Stephan W. Eder Lesezeit: ca. 2 Minuten

Wie ein Solarprojekt in Emmerich Schule machte

Vorzeige-Solarprojekt einer Schule in Emmerich spart in 20 Jahren über 1,2 Mio. € und 8400 t CO2. Jetzt übernimmt die Stadt die Photovoltaikanlage.

Symbolische Schlüsselübergabe der Photovoltaikanlage am 29. Februar 2024 auf dem Schuldach des Willibrord-Gymnasiums (v. li.): Ralf Wimmers (stellv. Schulleiter Gymnasium), Peter Hinze (Bürgermeister Emmerich am Rhein), Steffen Borth (Geschäftsführer Stadtwerke Emmerich) und Peter Hennicke (Senior Advisor am Wuppertal Institut).
Foto: Stadt Emmerich

Manche guten Projekte machen im wahrsten Sinn des Wortes Schule, und nicht nur das: Sie rechnen sich auch. Das Wuppertal Institut beantragte zur Jahrtausendwende im Jahr 2000 beim Land Nordrhein-Westfalen die Finanzierung einer Projektkonzeptionierung für die effiziente Umsetzung umfangreicher Energieeinsparmaßnahmen an Schulen – finanziert durch Bürgerkapital. Das hieß damals „100 000 Watt-Solar-Initiative für Schulen in NRW“, daraus entstanden die Solar&Spar-Projekte.

Lesen Sie auch: 2023 so viele neue Solaranlagen wie nie zuvor

Wie erfolgreich solch ein Solar&Spar-Schulprojekt sein kann, zeigt das Willibrord-Gymnasium in Emmerich am Rhein: Dort ging am kommenden Dienstag (5. März) vor 20 Jahren das damals größte Solarkraftwerk der Region Niederrhein in Betrieb. Das fiel damit am 1. März 2024 aus der Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz heraus und wurde von der Stadt Emmerich übernommen. Über 1,2 Mio. € und 8400 t CO2 sparte die Photovoltaikanlage bislang in 20 Betriebsjahren. Und ein Ende ist nicht abzusehen.

Die Solarstromanlage sparte der Schule über 20 Jahre 5,4 Mio. kWh Strom ein

„Unsere Energierechnung reduzierte sich über die Vertragslaufzeit um insgesamt 257 000 €, die Schule erhielt über 265 000 € aus dem Projekt. Und weil die umgesetzten Maßnahmen auch heute noch Energie einsparen, macht sich das Projekt auch nach der Vertragslaufzeit vorteilhaft im städtischen Haushalt bemerkbar“, rechnet Emmerichs Bürgermeister Peter Hinze vor. Emmerich kann so seit Anfang dieses Jahres den Stromverbrauch am Willibrord-Gymnasium zu großen Teilen über Solarstrom decken. Seit dem 1. Januar 2024 kümmert die Stadt sich schon um Betrieb und Unterhalt der Solaranlage. „Die Anlage befindet sich in einem guten Zustand und wird noch viele Jahre umweltfreundlichen Strom erzeugen“, erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Steffen Borth.

Auch für Sie interessant: Was Sie über Balkonkraftwerke jetzt wissen müssen – und warum Sie auf die Betriebserlaubnis achten sollten

Das Solar&Spar-Projekt am Willibrord-Gymnasium umfasste mehr als nur die 50-kW-Solarstromanlage, weshalb auch Wärme klimaverträglich erzeugt werden konnte. Energieeffizienzmaßnahmen, wie stromsparende Beleuchtung, neue Heizkessel und Heizungspumpen sowie ein von den Stadtwerken Emmerich betriebenes Blockheizkraftwerk, komplettierten vor 20 Jahren das Energiepaket. „Über die gesamte Projektlaufzeit konnten rund 5,4 Mio. kWh Strom und rund 24 Mio. kWh Wärme eingespart werden. Damit summiert sich der gesamte Klimaschutzbeitrag des Projekts der vergangenen 20 Jahre auf rund 8400 t CO2“, sagt Peter Hennicke, Senior Advisor am Wuppertal Institut. Zum Vergleich: Allein eine Stromeinsparung von insgesamt 5,4 Mio. kWh entspräche einem Stromverbrauch von etwa 90 Haushalten über 20 Jahre.

80 Beteiligungen finanzierten das Energiespar-Solarprojekt in Emmerich vor

Finanziert wurden die Maßnahmen durch Energiespar-Contracting. Dabei plant und finanziert ein Dienstleister die Energieeffizienz-Maßnahme und setzt sie auch um, während der Kunde diese Investition über die erzielten Energieeinsparungen zurückzahlt. Das Finanzierungsmodell am Willibrord-Gymnasium war auf die Schule zugeschnitten; Schülerinnen und Schüler, Ehemalige der Schule, Lehrkräfte, Eltern und Großeltern konnten sich im ersten Schritt beteiligen, im nächsten Schritt dann auch private und institutionelle Investoren aus ganz Deutschland. Insgesamt kamen mithilfe von 80 Beteiligungen 380 000 € zusammen. Wer investierte, erhielt im Gegenzug die eingesparten Energiekosten sowie die Einspeisevergütung für die Solaranlage. Wie gesagt, ein Beispiel, was Schule machen könnte.

Ein Beitrag von:

Stellenangebote

Stadt Karlsruhe

Abteilungsleitung Bauen als Ortsbaumeister*in

Karlsruhe
Bau & Service Oberursel (BSO)

Bauingenieur Tiefbau (m/w/d) als Bereichsleitung

Oberursel (Taunus)
Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen

Fachingenieure Elektro- oder Versorgungs- oder Gebäude- und Energie- oder Umwelttechnik (w/m/d) als Grundsatz-Sachbearbeiter Energiemanagement

Potsdam, Brandenburg an der Havel, Cottbus oder Frankfurt (Oder)
Hochschule Ravensburg-Weingarten

Professur für Digitalisierung und KI im Maschinenbau

Weingarten
NORDEX GROUP

SCADA Projektingenieur (m/w/d)

Hamburg, Rostock
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)

Ingenieurinnen / Ingenieure (w/m/d) für Versorgungstechnik bzw. Gebäudeautomation

Berlin
Maschinenfabrik Herkules Meuselwitz GmbH

CE-Koordinator (m/w/d) in der mechanischen Konstruktion

Meuselwitz
IU Internationale Hochschule GmbH

Professur Bauingenieurwesen im Dualen Studium (m/w/d)

Münster
IU Internationale Hochschule GmbH

Professur Bauingenieurwesen im Dualen Studium (m/w/d)

Hamburg
IU Internationale Hochschule GmbH

Professur Bauingenieurwesen im Dualen Studium (m/w/d)

Leipzig
Zur Jobbörse

Das könnte Sie auch interessieren

Empfehlungen des Verlags

Meistgelesen