Wie Kommunen sich in Zukunft nachhaltig mit Wärme versorgen
Die kommunale Wärmeplanung soll bald bundesweit verpflichtend kommen. Sie gilt als Königsweg für eine dekarbonisierte Wärmeversorgung. Doch wie funktioniert sie? Es gilt, etliche Hürden zu meistern, wie erste Erfahrungen aus Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein zeigen.
Woher soll die Wärme kommen? Diese Frage wird derzeit aufgrund der unsicheren Gasversorgung für den kommenden Winter drängend gestellt. Aber im Rahmen der Energiewende müssen Haushalte wie Kommunen sich auch längerfristig diese Frage stellen. Muss doch die Wärmeversorgung dringend zum Klimaschutz beitragen.
„Es ist ein wunderbarer Gestaltungsauftrag.“ So beschrieb Michael Ebling, Präsident des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) und Mainzer Oberbürgermeister, im Juni auf einer Konferenz der SPD-Bundestagsfraktion die Potenziale der kommunalen Wärmeplanung für eine entsprechende Wärmewende vor Ort. Kerstin Andreae, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), sieht darin, die Möglichkeit, „die Kommunen mit all ihrer Kompetenz mitzunehmen“ und sich für die jeweils beste örtliche Lösung für eine dekarbonisierte Wärmeversorgung entscheiden zu können.
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Planung des Wärmebedarfs in Kommunen wird bald bundesweit verpflichtend
Jedenfalls soll die kommunale Wärmeplanung nun bald bundesweit kommen. Vorgeschrieben ist sie laut Landesklimaschutzgesetz seit knapp zwei Jahren schon in Baden-Württemberg für große Kreisstädte und Stadtkreise (insgesamt 104 Kommunen) und seit Mitte Dezember 2021 in Schleswig-Holstein für rund 75 Kommunen. Im Laufe dieses Sommers möchte das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) Eckpunkte für eine gesetzliche Regelung einer verpflichtenden kommunalen Wärmeplanung in allen Bundesländern vorlegen. Hierzu laufen derzeit noch Abstimmungsgespräche.
Gilt die kommunale Wärmeplanung doch als der Königsweg, um eine lokal angepasste, technologieoffene und effiziente Wärmewende auf den Weg zu bringen. Jede Kommune entwickelt im kommunalen Wärmeplan ihren Fahrplan zu einer klimaneutralen Versorgung, der die jeweilige Situation vor Ort bestmöglich berücksichtigt, so der Ansatz.
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