Wie wir in Deutschland am besten den Ausbau der erneuerbaren Energien voranbringen
Um die Klimaschutzziele zu erreichen, will die Bundesregierung den Ökostromanteil in Deutschland von aktuell rund 50 % bis 2030 auf 80 % steigern. Dafür bleiben nur noch wenige Jahre. Wie kann dies gelingen?
„80 %, das bedeutet eine Verdoppelung bis Verdreifachung bei der Windenergie und eine Vervierfachung bei der Photovoltaik“, verdeutlichte Kerstin Andreae die Herausforderung. Die Hauptgeschäftsführerin des Branchenverbands BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft) sprach heute (17. Januar 2023) auf dem Handelsblatt-Energiegipfel in Berlin. Die Probleme, die den Ausbau bremsen, sind seit Längerem bekannt: zu wenig Flächen, Materialengpässe, der Fachkräftemangel, die Bürokratie mit elendig langen Genehmigungsverfahren. „Bis Ende des Jahrzehnts pro Jahr 10 000 MW Wind und riesiger Ausbau von Solar, ich sehe noch nicht, dass wir dafür aufgestellt sind“, sagte auch Stefan-Jörg Göbel, Senior Vice-President von Statkraft in Deutschland. „Es dauert 70 Monate bis zur Realisierung eines Windparks – das darf nicht sein“, nannte der neue EnBW-Chef Andreas Schell ein Beispiel.
Habeck: Politik muss Energiesicherheit und Klimaschutz zusammenbringen
Aus Sicht von Verbandsfrau Andreae hat der Bund durch die Vorgabe, 2 % der Landesflächen für Ökostromanlagen auszuweisen, einen großen Schritt für den Flächenbedarf getan. „Wir merken schon, dass das in den Ländern angegangen wird“, berichtet sie. Allerdings seien die Zeitabläufe noch zu lang, die Bürokratie zu aufwendig. Auch die Tatsache, dass es beim Artenschutz noch keine Bundeslösung gibt, wirkt als Bremse.
Niedersachsen will bei Beschleunigung des Ökostromausbaus deutschlandweit vorangehen
Stefan Dohler, CEO der in Niedersachsen ansässigen EWE, konstatiert, dass es „im letzten Jahr noch keine wirkliche Beschleunigung gegeben“ habe. „Es gibt überall noch Defizite.“ Das soll nun anders werden.
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