Windräder 28. Feb 2024 Lesezeit: ca. 2 Minuten

Windenergieverband: Bürokratische Hürden bremsen Windkraftausbau in Deutschland

Der Windenergieverband warnt, dass in Deutschland der Ausbau der Windkraft durch bürokratische Hürden behindert wird. Diese Hindernisse verlangsamen den Fortschritt und wirken sich negativ auf die Entwicklung der Windenergie in Deutschland aus.

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Zwischenfall mit einer Wind-Turbine der Firma Siemens Gamesa in einem norwegischen Windpark.
Foto: PantherMedia / Sebastian Heinrich

Im letzten Jahr hat Deutschland mehr neue Windräder errichtet als jedes andere Land in der EU. Trotzdem läuft es laut dem europäischen Windkraftverband nicht ganz reibungslos in der Bundesrepublik.

Laut WindEurope, dem europäischen Verband für Windenergie, bremsen administrative Hürden den Ausbau der Windkraft in Deutschland. Giles Dickson, Geschäftsführer von WindEurope, erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass die unzureichende Verkehrsinfrastruktur in Deutschland bekannt sei. Jedoch gebe es ein weiteres Problem in Deutschland: die Genehmigungen für den Transport von Windkraftanlagen. Nirgendwo sei es so schlimm wie in Deutschland.

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Für den Transport von beispielsweise einem Rotorblatt durch Deutschland sind unterschiedliche Genehmigungen der jeweiligen Bundesländer erforderlich. Darüber hinaus muss die Begleitung der Sondertransporte durch die Polizei nach dem Übertritt der Landesgrenze gewechselt werden.

Ausbau nicht ausreichend

Laut dem Jahresbericht von WindEurope wurden im vergangenen Jahr in der EU Windparks mit einer Leistung von insgesamt 16,2 GW errichtet. Dies stellt einen Rekord dar, da es noch nie zuvor in einem Jahr so viel war (im Vorjahr waren es 16,1 GW). Davon wurden laut dem Bericht 82 % (13,3 GW) an Land errichtet. Der größte Teil davon, nämlich 3,9 GW, entstand in Deutschland, wobei 92 GW davon an Land gebaut wurden. Zum Vergleich: Große Kohlekraftwerke wie Datteln 4 haben eine Kapazität von etwa 1 GW.

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Trotz des erreichten Rekordwerts sei der Ausbau nach Angaben des Verbands nicht ausreichend. Um die Energie- und Klimaziele bis 2030 zu erreichen, müsste die EU im Durchschnitt jährlich 33 GW hinzufügen. Bis 2030 sollen erneuerbare Energien 42,5 % des Gesamtenergieverbrauchs der EU ausmachen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Windkraft in der gesamten Staatengemeinschaft erheblich ausgebaut werden.

Kapazitäten müssen mehr als verdoppelt werden

Laut Angaben der EU-Kommission müssen die Kapazitäten mehr als verdoppelt werden: Bis 2030 sind mehr als 500 GW installierte Leistung erforderlich, während WindEurope mit einem Bedarf von 425 GW rechnet. Bis Ende 2023 waren laut Angaben des Verbands 220 GW installiert.

Dickson sagte, dass die größte Sorge momentan der Ausbau der Netze sei und dass es nicht schnell genug vorangehe. Er betonte jedoch, dass es sehr gut sei, dass die EU dies erkannt habe und einen ehrgeizigen Aktionsplan für neue Netze aufgestellt habe. Ende November hatte die EU-Kommission Maßnahmen vorgestellt, mit denen die Strominfrastruktur ausgebaut und weiterentwickelt werden soll. (dpa/ili)

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