Erneuerbare Energien 26. Sep 2022 Von Stephan W. Eder Lesezeit: ca. 1 Minute

Windkraft: China und die USA vorn, Deutschland hinkt hinterher

Strom aus Windenergie boomt weltweit. Deutschland droht jedoch ausgerechnet jetzt den Anschluss beim Aufbau der Windräder zu verlieren. Zur Leitmesse WindEnergy (27. bis 30. September) in Hamburg ist die Stimmung daher gedämpft.

Die Windkraft boomt weltweit. Führender Markt ist China. Technologisch ist der Trend zu immer größeren und leistungsfähigeren Anlagen ungebrochen.
Foto: Taylor Weidman/Bloomberg via Getty Images

China stürmt voran beim globalen Ausbau der Windkraft – 55 GW der insgesamt 97,5 GW, die weltweit 2021 zugebaut wurden, stehen im Land oder vor dessen Küste – so die Branchenzahlen der World Wind Energy Association (WWEA). WWEA-Präsident Peter Rae spricht von „bedeutenden Wachstumsraten“. Nach China folgen die USA mit 12,5 GW und Brasilien mit 3,4 GW.

Die Aussichten für die Branche sind also gut, auch in Europa. Heute trägt die Windkraft mit 16 % zur kontinentalen Stromerzeugung bei, so der Branchenverband WindEurope. 2050 sollen es nach dem Willen der EU-Kommission 50 % sein, statt 220 GW sollen dann 1300 GW an Windkraftleistung installiert sein. Und das ohne den großen Markt Großbritannien.

Windkraft in Deutschland: hohe Ziele, schlechte Ausgangslage

Auch die deutsche Bundesregierung hat hochgesteckte Ziele. Strom aus Windenergie sollen bis 2030 Anlagen mit 115 GW an Land und mindestens 30 GW auf See erzeugen. Jedoch ausgerechnet in Deutschland hapert es. Das wirft Schatten auf die Branchenleitmesse WindEnergy nächste Woche in Hamburg (27. bis 30. September).

Energiewende: Kräftige Brise für Windkraft aus Brüssel

Schon bei der Fachkonferenz Rostock Wind im August hatte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands Windenergie, geklagt, dass an Land „der Genehmigungsprozess deutlich vereinfacht werden muss. Aktuell dauert ein Verfahren im Schnitt rund sechs Jahre.“

Energiewende: Windkraftausbau rollt wieder an

Aber auch offshore sehe es nicht gut aus, erläutert Marco Lange, Pressesprecher bei Siemens Gamesa: „Laufende Aufträge schreiben vielfach tiefrote Zahlen, was durch die abrupt gestiegenen Kosten und die langen Vertragslaufzeiten verursacht ist.“

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