Der Krieg in der Ukraine schadet auch der Forschung
Die Kontakte zu ukrainischen Forschenden aufrechtzuerhalten, bedarf während des Krieges großer Anstrengungen. Aber auch russische Wissenschaftler leiden unter dem Krieg.
Nataliia Fedorchenko wäre gerne in Kiew geblieben. Als vor einem Jahr aber das russische Bombardement einsetzte, in ihrer WG die Zimmerwände wackelten und sie mit vielen anderen die kommenden Nächte im Keller verbrachte, überlegte sie nicht lange und entschloss sich kurzerhand, ihre Heimat zu verlassen. „Damals gab es die Vermutung, dass die Russen Kiew einkesseln wollen“, erzählte die 25-jährige Hirnforscherin nach ihrer Flucht der Helmholtz-Gemeinschaft. Begeistert berichtet Nataliia Fedorchenko von der Hilfsbereitschaft der Menschen auf dem Weg nach Deutschland, wo sie inzwischen am Forschungszentrum Jülich tätig ist, und von den tollen Arbeitsmöglichkeiten. Wie lange sie bleibt, steht in den Sternen.
Wie Nataliia Fedorchenko erging es nicht jeder und jedem ihrer Landsleute. Viele Forscherinnen und Forscher haben wegen der Sprachbarriere nicht die Gelegenheit, im Ausland Arbeit zu finden. Dabei pflege die Ukraine mit kaum einem anderen Land so intensive Kontakte in der Wissenschaft wie mit Deutschland, betont das Bundesforschungsministerium.
Junge Wissenschaftler mahnen, die Verbindungen in die Ukraine nicht schleifen zu lassen
Schwerpunkte der Zusammenarbeit lägen in Bio- und Nanotechnologie, neuen Materialien und Produktionstechnologie, Gesundheitsforschung, Medizintechnik, Energie und nachhaltiger Umwelttechnologie. In Zukunft sollen diese Schwerpunkte erweitert werden, verspricht das Ministerium. Das reicht der Berlin-Brandenburgischen Akademie nicht. Sie bereitet daher das „Junge OstWestNetzwerk“ vor, in dem „exzellente jüngere Forschende“ in interdisziplinären Projekten kooperieren, „die der gemeinsamen Erkenntnis und dem wechselseitigen Verständnis dienen“.
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