Forschungsförderung 27. Apr 2022 Von Bettina Reckter Lesezeit: ca. 2 Minuten

Innovationswettbewerb zur Fusionsforschung könnte Unabhängigkeit von Energielieferungen bringen

Heute diskutierte der Forschungsausschuss des Bundestages über eine Anschubfinanzierung für die Fusionsforschung. Der Plan: mehr Start-ups in den Innovationsprozess einzubinden. Doch die Ampelkoalition hat den entsprechenden Antrag abgelehnt.

Kernfusionsforschungsreaktor Wendelstein 7-X des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (IPP): Teil des Plasmagefäßes während der Fertigung.
Foto: IPP, Wolfgang Filser

Den Änderungsantrag zur stärkeren Förderung der Fusionstechnologien hatte die Fraktion der CDU/CSU in den Deutschen Bundestag eingebracht. Deren bildungs- und forschungspolitischer Sprecher Thomas Jarzombek erläutert die Hintergründe: „Die Energiepreise steigen enorm und wir müssen durch eigenes Know-how die Abhängigkeit von Energielieferungen reduzieren. Deshalb müssen wir die Energieforschung breiter aufstellen und innovative Entwicklungen mit neuen Fusionstechnologien über ITER hinaus und durch Einbindung von Start-ups ermöglichen. Deutschland kann mit seiner Ingenieurskunst und exzellenten Grundlagenforschung in dem Bereich weltweite Impulse setzen. Das wollen wir stärker fördern.“

Geplant ist ein Wettbewerb unter dem Titel: „Grand Challenge Fusionstechnologie“, in dessen Rahmen neue Innovationen in der Fusionsforschung erarbeitet und entwickelt werden sollen. Er könnte zweistufig aus Konzeptions- und Umsetzungsphase aufgebaut sein. Laut Plan hätte er noch dieses Jahr starten sollen. Doch die Ampelkoalition hat den Antrag heute im Deutschen Bundestag abgelehnt.

Lesen Sie auch, wie ein deutsches Start-up 35 Mio. € einsammelte

Das Sonnenfeuer auf die Erde holen

Dennoch: Mit dem Vorschlag verbunden ist der Wunsch, Forschung für nachhaltige, klimafreundliche, wirtschaftliche und möglichst autarke Energiesysteme zu unterstützen. Mit der Fusionsenergie, also der Nachbildung des Sonnenfeuers auf der Erde, könnte dies gelingen, so die Hoffnung der Experten.

Im internationalen Vergleich verfügt Deutschland in der Fusionsforschung über exzellentes Know-how. Gefördert wird allerdings ausschließlich über die institutionelle Förderung der Max-Planck-Gesellschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft. Das letzte Projektförderprogramm mit dem Fokus auf Fusionsforschung lief 2017 aus. Seitdem aber wurden neue Ansätze der Kernfusion, vor allem auf Basis von Ultrapulslasern, bekannt. Solche innovativen Ansätze sollten nach Meinung der Antragsteller im Bundestag nicht außer Acht gelassen werden.

1 Mio. € für innovativen Forschungsreaktor

In der ersten Phase des mit 1 Mio. € budgetierten Wettbewerbs sollten drei wettbewerblich ausgewählte Konsortien, ausgestattet mit einem Drittel der geplanten Fördermittel, einen jeweils innovativen Ansatz für einen Fusionsreaktor ausarbeiten. In der zweiten Phase soll dann ein Gewinnerprojekt ausgewählt und mit einer Anschlussförderung ausgestattet werden, um den Lösungsansatz umzusetzen.

Unter dem Titel „Das ewige Versprechen“ haben wir einen Fokus zur Kernfusion zusammengestellt

Um die Initiative zu fördern, hätte der Haushaltstitel „Energietechnologien und effiziente Energienutzung, Grüner Wasserstoff – Forschungs- und Entwicklungsvorhaben“ um das geplante Volumen von 1 Mio. € aufgestockt werden müssen.

Ein Beitrag von:

Stellenangebote

DLG TestService GmbH

Prüfingenieur (m/w/d) Fahrzeugtechnik / QMB

Groß-Umstadt
GKS-Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt GmbH über dr. gawlitta (BDU)

Geschäftsführer (m/w/d) bei einem Unternehmen der Energiewirtschaft

Schweinfurt
Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen

Ingenieur/in (m/w/d), mit Schwerpunkt Tiefbau, für den Landesbau

Frankfurt (Oder) oder Potsdam
NORDEX GROUP

BOP (Balance of Plant) Electrical Engineer (m/w/d)

Hamburg
Hochschule Anhalt

Professur Medizintechnik

Köthen
Westfälische Hochschule

Professur Künstliche Intelligenz und Industrielle Automation (W2)

Gelsenkirchen
Leibniz Universität Hannover

Universitätsprofessur für Turbomaschinen und Fluid-Dynamik

Hannover
Fachhochschule Münster

Ingenieur*in (TGA) im Labor Gebäudetechnik (w/m/d)

Steinfurt
Hochschule Fulda

Professur (W2) Angewandte Biotechnologie insbes. Zellkulturtechnik

Fulda
Justus-Liebig-Universität Gießen

Ingenieur/in oder staatl. gepr. Techniker/in Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik oder Meister/in im Installateur- und Heizungsbauerhandwerk (m/w/d)

Gießen
Zur Jobbörse

Das könnte Sie auch interessieren

Empfehlungen des Verlags

Meistgelesen