Innovation 18. Okt 2023 Von Bettina Reckter Lesezeit: ca. 2 Minuten

James Dyson Award 2023: Internationaler Wettbewerb geht in die letzte Runde

Erfindergeist schafft Lösungen, die die Welt verändern und Leben retten können. Junge Studierende im Ingenieurwesen und im Design auf der ganzen Welt haben ihre Arbeiten beim Wettbewerb um den Dyson Award 2023 eingereicht. Die Sieger werden am 15. November bekannt gegeben.

Die Sonde Pilum entwickelte Konstantin Wolf, um Borkenkäfer im Wald aufzuspüren. Damit wurde er Deutschland-Sieger beim James Dyson Award 2023.
Foto: Konstantin Wolf

In nationalen Ausscheidungen hatten sich Studierende und frische Absolventen in den Fachbereichen Ingenieurwesen und Design in diesem Jahr mit knapp 2000 Einreichungen aus 30 Ländern um den James Dyson Award 2023 beworben. Der Wettbewerb besteht seit 2005. Er hat zahllose interessante Entwicklungen hervorgebracht. Immerhin rund 70 % der bisherigen Gewinner und Gewinnerinnen konnten ihre Erfindungen bis zur Marktreife weiterentwickeln.

Zahlreiche Einreichungen zur Gesundheit und Medizintechnik

Viele der eingereichten Projekte drehen sich um medizinische Lösungen, mit denen Therapie und Genesung schneller voranschreiten. So erfand E Ian Siew aus Singapur eine Art Weste, mit deren Hilfe nach einer OP am offenen Herzen das Brustbein besser zusammenwächst. Das medizinische Hilfsmittel entwickelte er gemeinsam mit Fachleuten des Nationalen Universitätskrankenhauses in Singapur, motiviert durch die eigenen schlechten Erfahrungen nach einem solchen Eingriff.

David Edquilang aus den USA wiederum erfand eine per 3D-Druck herstellbare mechanische Fingerprothese zum Einsetzen nach einer Amputation. Und Yuan Bai aus Korea entwickelte zusammen mit Daeyeon Kim als Notfallset ein Injektionsgerät, bei dem die Medikamente und Infusionen mithilfe von elastischen Kräften und Druckunterschieden abgegeben werden. Damit haben Retter die Hände frei für die Bergung der Opfer.

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Auch Umweltschutz und Nachhaltigkeit liegen den jungen Erfindern am Herzen

Andere Projekte befassen sich mit Nachhaltigkeit, wie zum Beispiel die Erfindung von Alexander Burton aus Australien. Mit seinem Rapid Electric Vehicle Retrofits will der den CO2-Fußabdruck der Transportindustrie reduzieren. Damit können Verbrennungsmotoren in Pkw auf Hybridantrieb umgerüstet werden. Und Hoi Fung Ronaldo Chan und Kann Xiao aus Hongkong haben eine umweltfreundliche und kostengünstige Dach- und Außenwandbeschichtung entwickelt, die das Gebäude kühlen soll. Das Material besteht überwiegend aus Altglas und VOC-freiem Bindemittel.

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Konstantin Wolf ist Sieger des deutschen Wettbewerbs zum James Dyson Award 2023. Mit Pilum hat er eine Sonde zur Langzeitüberwachung von Wäldern entwickelt. Allein der Borkenkäfer ist für etwa 80 % der Waldschäden in Deutschland verantwortlich. Die Sonde sammelt nun Echtzeitdaten über die Schädlinge und meldet sie weiter. Dabei reagieren Sensoren in der Sonde auf Pheromone, die der Borkenkäfer während seines Fortpflanzungszyklus produziert. Zugleich wird die Windrichtung erfasst, die Aufschluss über die Entfernung des gefährdeten Baumes zur Sonde gibt, die das Signal aufnimmt. So lässt sich mit nur einem Gerät ein Gebiet von etwa 180 m Durchmesser erfassen. Beim Aufstellen im Wald wird die Sonde aktiviert und mit einem Gürtel an einem Baum befestigt. Auch wenn es der Deutschland-Gewinner letztlich nicht bis ins Finale geschafft hat, ist seine Erfindung doch ein wichtiges Projekt zum Erhalt der Wälder.

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