Von Kühljacke zu Makroalgenanlage 25. Jul 2024 Lesezeit: ca. 3 Minuten

James Dyson Award: Kreative Erfindungen für eine nachhaltige Zukunft

Der diesjährige James Dyson Award zeigt eine breite Palette innovativer Erfindungen. Insgesamt 58 Einsendungen kommen aus Deutschland.

Diese Jacke könnte die Art und Weise, wie wir uns vor Überhitzung schützen, revolutionieren. Hier ein Prototyp des Projektes aus Deutschland, das für den Design- und Technikwettbewerb James Dyson Award eingereicht wurde.
Foto: James Dyson Award

Eine Jacke, um schnell abzukühlen, ein Duschkopf, um Wasser zu sparen oder eine Anlage, um Algen nachhaltig zu ernten: So breit ist das Spektrum der Einsendungen für den diesjährigen James Dyson Award.

Im Mittelpunkt des internationalen Wettbewerbs, der von der James Dyson Foundation organisiert wird, stehen innovative Erfindungen. Design- und  Ingenieurstudenten werden aufgefordert, kreative Lösungen auf praktische Herausforderungen der modernen Welt vorzustellen. 58 Einsendungen kommen dieses Jahr allein aus Deutschland. VDI nachrichten sitzt in der Jury und konnte schon vorab ein paar der vielversprechenden Projekte einsehen. Eine Auswahl.

Innovative Kühljacke

Diese Jacke könnte die Art und Weise, wie wir uns vor Überhitzung schützen, revolutionieren. Das Projekt basiert auf der Forschung zum Wärmetransfer im menschlichen Körper und verwendet ein schweißdurchlässiges Netz, das nahe am Körper getragen wird. Das Netz ist wasserabweisend, und kleine Abstandshalter schaffen ein Luftvolumen zwischen dem Netz und einer äußeren Isolierschicht. Diese Luft wird mit Wasser gekühlt, das durch einen Kreislauf gepumpt und von einem thermoelektrischen Element gekühlt wird.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Kühlkleidungsstücken, die auf Verdunstungskühlung angewiesen sind, nutzt diese Jacke elektrische Energie und Solarzellen, um den Kühlprozess aufrechtzuerhalten. Dies macht sie leicht zugänglich und nachhaltig.

Auf dieser Skizze wird das nachhaltige Kühlsystem der Jacke erläutert. Foto: James Dyson Award

Intelligenter Duschkopf

Deutsche Haushalte verbrauchen jährlich etwa 3700 Mio. m³ Trinkwasser. Das Projekt „Aquasense“ möchte durch unmittelbar zugängliche Informationen über den Wasserfluss die Menschen dazu motivieren, bewusster mit Wasser umzugehen.

Mit einem innovativen Duschkopf und einer dazugehörenden App können die Nutzerinnen und Nutzer ihren Wasserverbrauch auf spielerische Weise verfolgen und anpassen. Der Duschkopf zeigt live wie viele Liter fließen und wie viel Duschzeit noch übrig bleibt, um nachhaltig zu duschen. Gegebenenfalls wird sogar der Wasserfluss gestoppt als Warnzeichen – als Reminder.

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Modulare Tonkühler 

Die Äpfel nicht neben den Bananen, die Tomaten nicht im Kühlschrank: Die Lagerung von Obst und Gemüse, eine Wissenschaft für sich. Die modularen Tonkühler „floug“ ermöglichen nach dem Vorbild des „Wüstenkühlschranks“ eine präzise Kontrolle von Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Lichtverhältnissen und Ethylen-Ausstoß, ohne dass spezielles Vorwissen erforderlich ist.

Das Projekt benutzt alte Materialien und traditionelle Kühltechniken, um die Nährwerte der Lebensmittel so lange wie möglich zu erhalten. So besteht jede Kühleinheit aus einer äußeren Tonschale, die einmal gebrannt ist. Dadurch kann das Material Wasser auf- und abgeben und so Verdunstungskälte erzeugen. Bei vier von sechs Gefäßen wird diese Verdunstung noch durch Luftzirkulation unterstützt und erreicht so noch niedrigere Temperaturen.

Foto: James Dyson Award

KI-gestütztes Medikationssystem

Das System „Aura“ ist ein Medikationssystem, das künstliche Intelligenz (KI) nutzt, um die Unabhängigkeit älterer Menschen zu fördern. Es adressiert die Herausforderungen der Medikamentenverwaltung in einer alternden Gesellschaft, den Mangel an Pflegekräften und die wachsende Einsamkeit unter Senioren.

Der Spender verfügt über ein Medikamentenrad, das Pillen für bis zu 16 Tage aufnehmen kann und diese gemäß einem voreingestellten Zeitplan abgibt. Das System bietet visuelle und akustische Signale, wenn es Zeit für die Einnahme der Medikamente ist. Verpasste Dosen lösen Benachrichtigungen an Familienangehörige oder Betreuer über eine spezielle App aus.

Nachhaltige Makroalgenproduktion

Makroalgen gelten als das neue Superfood. Doch deren Anbau ist nicht unbedingt klimaneutral. Das Projekt „Biosea“ will mit skalierbaren Methoden, CO2-Emissionen bei der Algen-Kultivierung reduzieren. Modulare Plattformen sind im Meer verankert und nutzen ein automatisches Seilsystem für die Ernte. Dieser Prozess vereinfacht die Installation, reduziert die Montagezeit (laut Projekt von fast zwei Monaten auf zwei Tage) und spart Zeit und Energie. Zudem werden die Anlagen nach der Ernte nicht abgebaut, sondern sollen im Meer bleiben.

Foto: James Dyson Award

Weitere Einsendungen aus Deutschland und der Welt finden Sie auf der Website vom James Dyson Award. Gewinner werden am 13. November 2024 bekannt gegeben.

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