Nominierte für Deutschen Zukunftspreis 2019 vorgestellt
Eine innovative Methode für die Unternehmensorganisation, hocheffiziente medizinische Bildgebung und eine vielversprechende Technologie, die aus Kohlendioxid Kunststoff macht: Die drei Finalisten für den mit 250.000 Euro dotierten Deutschen Zukunftspreis 2019 stehen fest.
Gestern wurden die nominierten Teams bei einer Pressekonferenz im Deutschen Museum in München vorgestellt. „Effektiver wirtschaften, Krankheiten diagnostizieren und bekämpfen, Ressourcen schonen – der Deutsche Zukunftspreis wirft mit der Nominierung dieser drei herausragenden Entwicklungen auch ein Schlaglicht auf drei hoch relevante Zukunftsfragen“, sagte die Präsidentin des Deutschen Patent- und Markenamts, Cornelia Rudloff-Schäffer. „Die Forschungs- und Entwicklungsleistungen der Nominierten sind beindruckend und zeigen einmal mehr, wie Erfindergeist und Innovation unser Leben bereichern und unserer Wirtschaftskraft nutzen können.“
Für den Deutschen Zukunftspreis 2019, den Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation nominiert sind:
Kunststoffe aus Kohlendioxid
Christoph Gürtler, Berit Stange (beide Covestro Deutschland AG, Leverkusen), sowie Walter Leitner (Lehrstuhl für Technische Chemie und Petrolchemie an der RWTH Aachen), die eine Technologie entwickelt haben, Kohlendioxid als Baustein für hochwertige Kunststoffe zu nutzen. Klimaschädliches Kohlendioxid entsteht in riesigen Mengen bei den Verbrennungsprozessen in Kraftwerken, Fabriken und Autos. Da das Gas genauso wie Erdöl Kohlenstoff enthält, kann es dieses dank der neuen Methode in der Kunststoffproduktion teilweise ersetzen – etwa zur Herstellung von Matratzen, Sportböden, textilen Fasern oder Dämmstoffen.
Process Mining
Alexander Rinke, Bastian Nominacher und Martin Klenk (Celonis SE, München), die mit ihrer Software im sogenannten Process Mining eine Schlüsseltechnologie für die digitale Transformation und die zukünftige Wertschöpfung in Unternehmen weltweit bieten. Mit Process Mining lässt sich analysieren, wie die in einem Unternehmen definierten Geschäftsprozesse tatsächlich gelebt werden. Wo gibt es Schwachstellen, Flaschenhälse, Ineffizienzen? Das lässt sich mit der Software von Celonis herausfinden – auch in Konzernen mit hochkomplexen Prozessketten. So bieten sich auch für kleine, mittlere und Großunternehmen neue Möglichkeiten, Effizienzpotenziale zu erkennen und Prozesse zu beschleunigen.
7-Tesla-MRT
Christina Triantafyllou (Siemens Healthcare, Erlangen), Mark E. Ladd (Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg) und Arnd Dörfler (Universitätsklinikum Erlangen) haben mit ihrem 7-Tesla-Magnetresonanztomographen (MRT) Magnetom Terra einen Durchbruch in der Präzisionsmedizin geschafft. Der MRT ermöglicht im Vergleich zu bisherigen Technologien eine wesentlich höhere Auflösung in der Bildgebung. Mit der neuen Technik können Gewebestrukturen und selbst metabolische Vorgänge im Körper genauer analysiert werden. So kann man manche Tumore besser erkennen und bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Epilepsie oder multipler Sklerose weiße von grauer Gehirnsubstanz deutlicher unterscheiden.
Der Deutsche Zukunftspreis wird am 27. November im Rahmen einer Abendveranstaltung vom Bundespräsidenten verliehen.