KLIMATECHNIK 15. Jul 2019 Robert Donnerbauer Lesezeit: ca. 3 Minuten

Wärme, Kälte und Klima im Verbund

Für eine optimale Energieausnutzung sollten die Gewerke Kälte, Klima und Heizung zusammen betrachtet werden. Denn es kommt nicht nur auf effiziente Produkte, sondern auf kundenspezifische Systemlösungen an. Über neue Entwicklungen berichtet die Branche kommende Woche (14. 10. bis 16. 10.) in Nürnberg auf der Chillventa 2014 – der internationalen Fachmesse für Kälte, Klima, Lüftung und Wärmepumpen.

Die Chillventa hat sich seit 2008 zu einem globalen Branchentreff der Kälte-, Klima- und Lüftungstechnik sowie für Wärmepumpen entwickelt.
Foto: Robert Donnerbauer

In nur wenigen Jahren hat sich die Fachmesse Chillventa in Nürnberg als globaler Branchentreff für Kälte, Klima, Lüftung und Wärmepumpen etabliert. In der kommenden Woche findet die vierte Veranstaltungsrunde mit rund 1000 Ausstellern statt, wie Projektleiter Alexander Stein berichtet. Eine begleitende Konferenz startet am Montag (13. 10.), die Fachmesse öffnet am Dienstag (14. 10. bis 16. 10.) ihre Tore.

Was wird auf der Chillventa ausgestellt und wo?

Die Messe Chillventa findet alle zwei Jahre auf dem Nürnberger Messegelände statt.

Die Kältetechnik findet sich in den Hallen 1, 2, 4, 4A, 5 und 6.

Isoliertechnik wird in Halle 1 ausgestellt.

Das Angebot rund um Wärmepumpen, Klima- und Lüftungstechnik wird in Halle 7 gebündelt. Außerdem gibt es hier eine Sonderschau zur gleichzeitigen Nutzung von Wärme und Kälte.

Um das Thema Messen, Steuern und Regeln geht es in der Halle 6.

Energieeffizienz und Umweltschutz zählen dieses Jahr wieder zu den Trends, die die Messe prägen. Auch Hybridsysteme, Kältemittel, die Ecodesign-Richtlinie und die Novellierung der Energieeinsparverordnung (EnEV) sowie Wärmepumpen sind Themen auf der Messe.

„Technisch gesehen wachsen Heizen und Kühlen immer stärker zusammen“, betont Karl-Heinz Stawiarski, Geschäftsführer des Bundesverbandes Wärmepumpe (BWP). Durch die anspruchsvollen energetischen Standards im Neubau und in der Sanierung würden Wärmeverluste der Gebäudehülle minimiert. Das Gebäude bleibe also wärmer. „Dadurch entsteht oft schon im Frühsommer Kühlbedarf“, so Stawiarski.

Während Wärmepumpen in industriellen Fertigungsprozessen eingesetzt würden, um überschüssige Energie zu nutzen und damit den Gesamtenergiebedarf zu reduzieren, würden sie bei gewerblichen und kommunalen Gebäuden auch zur Kühlung genutzt, erklärt Rainer M. Jakobs, Koordinator des Chillventa-Fachprogramms.

In Gebäuden wie Supermärkten, wo Frischwaren gekühlt und gleichzeitig die Büro- und Verkaufsräume geheizt werden, könnten flexible Wärmepumpen Synergien wirtschaftlich erschließen, erläutert Stawiarski. „Abwärme, die beispielsweise in Serverräumen oder bei klassischen Kühlmaschinen anfällt, kann von Wärmepumpen genutzt und andernorts im Gebäudesystem als Heiz- oder Prozesswärme eingesetzt werden.“

Und wenn im Gebäude aktuell kein Wärmebedarf besteht? Dann, so Stawiarski, könne die überschüssige Wärme durch aktivierte Betonteile aufgenommen, über die Erdsondenanlage in den Untergrund abgeführt und dort gespeichert werden. Der Erdwärmespeicher werde so wieder aufgefüllt und steigere die Effizienz der Anlage in der Heizperiode.

Doch nicht nur beim Heizen wird viel Energie verbraucht, sondern auch beim Kühlen. Nach Information des Forschungsrats Kältetechnik gehen zwischen 15 % und 20 % des Strombedarfs in Europa auf den Betrieb von kommerziellen und privaten Kühl- und Gefriergeräten sowie Kälte- und Klimaanlagen zurück.

So ist auch nachvollziehbar, dass der Fachverband Gebäude-Klima (FGK) von beinahe ungebremstem Wachstum im Markt für die kontrollierte Wohnungslüftung berichtet.

Zentrale raumlufttechnische Anlagen mit Wärmerückgewinnung würden mittlerweile durchschnittlich 70 % der Wärme aus dem Gebäude wiedergewinnen. Fast 42 000 Zentralgeräte mit Wärmerückgewinnung wurden im vergangenen Jahr in deutschen Wohnhäusern installiert – ein Plus von 8,1 %.

Bei der Gelegenheit weist der FGK auf die novellierte Energieeinsparverordnung hin. Sie trat am 1. Mai in Kraft und verschärft viele Vorschriften für Gebäudebetreiber, darunter die Pflicht zur energetischen Inspektion von Klimaanlagen. Bereits seit 2007 schreibt § 12 der EnEV die energetische Inspektion von Klimaanlagen mit Kälteleistungen über 12 kW mindestens alle zehn Jahre vor.

Doch eine Studie des Instituts für Luft- und Kältetechnik Dresden hat jüngst ergeben, dass trotz der gesetzlichen Pflicht bisher weniger als 3 % der entsprechenden Klimaanlagen in deutschen Nichtwohngebäuden energetisch inspiziert wurden. Dadurch blieben Energieeinsparungen von bis zu 20,4 TWh Wärme und 12,5 TWh Strom ungenutzt.

Auf der Chillventa soll nun eine Trainingsstrecke zur Verfügung stehen, auf der die Besucher das Inspektionshandwerk kennenlernen können. Dort werden Temperaturen, Volumenströme, Raumluftqualitäten und Stromaufnahmen gemessen sowie die Bewertung des mechanisch-energetischen Zustands des Systems an einer real existierenden Anlage erstellt.

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