Altmaier fördert den Stoff, aus dem die Masken sind
Heute hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier das Troisdorfer Unternehmen Innovatec besucht und dem Vlieshersteller einen Förderbescheid überreicht.
Mit verschiedenen Programmen will die Bundesregierung die Produktion von Schutzmasken in Deutschland unterstützen. Ziel ist es, sich unabhängiger von chinesischen Lieferanten zu machen.
In einem ersten Schritt werden Hersteller des sogenannten Meltblown-Vlies unterstützt. Dieses spezielle Gewebe ist das Herz einer jeden medizinischen Maske. Es ist dafür verantwortlich, dass das Vordringen von möglichst vielen Bakterien und Viren verhindert wird.
Blick hinter die Kulissen
Das Familienunternehmen Innovatec aus Bonn-Troisdorf gilt nach eigenen Angaben als „weltweit führender Hersteller von Meltblown-Vlies“. Das Unternehmen hat die VDI nachrichten Mitte Mai in der Ausgabe 20-21/2020 hinter seine Kulissen blicken lassen und gezeigt, wie der Stoff gefertigt wird.
Jetzt ist der Wirtschaftsminister höchstpersönlich ins Rheinland gekommen, um Innovatec einen Förderbescheid für die Anschaffung von zwei Meltblown-Anlagen zu überreichen. Sie sollen mit einem staatlichen Zuschuss in Höhe von 30 % unterstützt werden. Die Summe, die Innovatec in die Anschaffung der beiden Anlagen investiert, beläuft sich auf über 11 Mio. €. Mit den zwei geförderten neuen Anlagen will die Innovatec GmbH in Troisdorf, Nordrhein-Westfalen, zukünftig 1500 t Vlies zusätzlich herstellen, was eine Produktion von über 1,5 Mrd. Schutzmasken ermöglicht.
Bis zu 5 Mrd. Masken zusätzlich
Altmaier: „Wir wollen die Produktionskapazitäten für Schutzausrüstung in Deutschland deutlich ausbauen und so unsere Importabhängigkeit wirksam reduzieren. Unser Ziel ist es, langfristig die gesamte Wertschöpfungskette – von den Maschinen über das Filtervlies bis hin zu Schutzmasken – abzudecken. Durch die Investition der Innovatec GmbH sind wir unserem Ziel von zusätzlich 4000 Tonnen Vlies jährlich einen großen Schritt näher gekommen.“
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) setzt das Förderprogramm um. Dessen Präsident Torsten Safarik betont: „Wir beim BAFA tragen mit einer schnellen Umsetzung des Verfahrens dazu bei, die Importabhängigkeit in Deutschland und Europa bei Schutzmasken zu reduzieren. Die von Minister Altmaier und dem BMWi konzipierte Richtlinie leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.“
Die Bundesregierung sieht angesichts der Coronavirus-Krise Bedarf an Milliarden von Schutzmasken. Wird die jährlich produzierte Menge von Filtervlies um 4000 t erhöht, können damit laut Altmaier bis zu 5 Mrd. Masken pro Jahr produziert werden. In einem zweiten Schritt sollen Anlagen zur Herstellung sicherer Masken ebenfalls mit Investitionszuschüssen von bis zu 30 % gefördert werden.