Medizin 11. Aug 2023 Von Stefan Asche Lesezeit: ca. 2 Minuten

Das Smartphone erkennt den Schlaganfall frühzeitig

Eine neue App schlägt Alarm, sobald ein Hirninfarkt passiert ist.

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Mit Hirn-Scans lassen sich Schlaganfälle identifizieren. Eine schnellere Diagnose anhand äußerlicher Symptome soll nun eine Smart-Phone-App erlauben.
Foto: PantherMedia / daisy-daisy

Eine App von Forschenden der University of California in Los Angeles nutzt maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz (KI), um Schlaganfallsymptome zu erkennen und Gefährdete rasch zu warnen. Zusammen mit mehreren medizinischen Einrichtungen in Bulgarien wurden die Daten von 240 Patienten mit Hirninfarkt genutzt, um die App zu trainieren. Binnen 72 Stunden nach Beginn der Symptome erstellten die Forscher mit Smartphones Videos der Patienten, um die Gesichtsasymmetrie und Sprachveränderungen der Patienten zu erkennen.

Die Mimik wird anhand von 68 Orientierungspunkten gemessen

Die App misst Gesichtsveränderungen anhand von 68 Orientierungspunkten. Zudem haben die Forscher die Kraft der Arme mithilfe der Beschleunigungssensoren des Geräts getestet. Um Sprachveränderungen zu bestimmen, nutzen die Experten eine Methode, die Schallwellen in Bilder übersetzt, um normale und undeutliche Sprachmuster zu vergleichen. Anschließend konnten die Entwickler die App anhand von Neurologenberichten und Gehirn-Scan-Daten testen und dabei feststellen, dass die App empfindlich und spezifisch genug ist, um einen Schlaganfall in fast allen Fällen genau zu diagnostizieren.

Schnelle Diagnose kann Leben retten

„Eine schnelle und genaue Beurteilung der Symptome ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass Menschen mit Schlaganfall überleben und ihre Unabhängigkeit wiedererlangen. Wir hoffen, dass der Einsatz dieser App die Schlaganfallversorgung entscheidend verbessert“, verdeutlicht Radoslav Raychev, vaskulärer und interventioneller Neurologe an der US-Hochschule.

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Die Forscher haben ihre App auf der 20. Jahrestagung der Society of NeuroInterventional Surgery vorgestellt, die gerade in San Diego zu Ende gegangen ist. Die Anwendung ist vor allem für Notfallsanitäter und Notärzte gedacht, denen damit eine schnelle Diagnose ermöglicht wird, auch wenn sie keine detaillierten Fachkenntnisse auf diesem Gebiet haben.

In Europa eine Million Betroffene

Allein in der Europäischen Union erleiden jährlich mehr als eine Million Menschen einen Schlaganfall. Dabei wird das Gehirn aufgrund der Bildung von Gerinnseln plötzlich nicht mehr ausreichend durchblutet. Je schneller der Pfropf aufgelöst wird, desto größer sind die Chancen des Patienten zu überleben oder sogar weitgehend zu gesunden.

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