Gesundheitsrisiko im Supermarkt 21. Sep. 2020 Von Bettina Reckter Lesezeit: ca. 2 Minuten

Angst vor Ansteckung: Ekelfaktor Einkaufswagen

Viele Menschen haben Hygienebedenken, wenn sie in den Supermarkt gehen. Gut 40 % der Kunden ekeln sich davor, den Einkaufswagen anzufassen. Zu Recht, meint der Infektiologe und Mikrobiologe Reinier Mutters von der Universität Marburg. Für ihn bergen Trolleys ein großes gesundheitliches Risiko.


Foto: ReichlUndPartner

Die Mehrheit der Kunden wünscht sich eine Reinigung und Desinfektion der Einkaufswagen nach jedem Gebrauch. „Oftmals befinden sich mehr Keime auf einem Einkaufswagen als auf einer öffentlichen Toilette“, erklärt Reinier Mutters, ehemaliger Leiter der Krankenhaushygiene am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene der Phillips-Universität Marburg.

Nun entwickelt er gemeinsam mit dem österreichischen Unternehmen Trolley Wash Services an einer einzigartigen Desinfektionsreinigung. Nach einer in Deutschland und Österreich durchgeführten Umfrage, die das Unternehmen in Auftrag gegeben hatte, ekeln sich immerhin 40,8 % der befragten 14- bis 75-Jährigen davor, einen Einkaufswagen auch nur anzufassen.

Kunden werden immer sensibler

Seit Corona hat sich das Problembewusstsein verändert. Waren zuvor nur etwa 12,1 % der Befragten sehr skeptisch bezüglich der Hygiene von Einkaufswagen, verdoppelte sich der Faktor während des Corona-Lockdowns: So lag der Wert Anfang Mai 2020 bei 27,4 %. Inzwischen hat er sich auf 18,3 % eingependelt. Deutlich sichtbar ist der Umfrage zufolge ein Umdenken. Mittlerweile tendieren 20,4 % der befragten Österreicher und sogar 25,7 % der Deutschen zum Onlinekauf.

Wie die Studie zeigt, ist der Wunsch nach entsprechenden Maßnahmen durch den Handel groß: Eine entsprechende Reinigung nach jedem Gebrauch eines Einkaufswagens wünschen sich 56,9 % der Österreicher und sogar 70,3 % der Deutschen. Dafür würde ein Viertel der Befragten sogar bezahlen.

Der gesamte Einkaufswagen ist kontaminiert

Mit einem schnellen Abwischen ist es aber nicht getan. Vielmehr ist eine fachgerechte Desinfektionsreinigung nötig, um dieses Hygieneproblem der Handelsunternehmen zu lösen, so die einschlägige Expertenmeinung. Nur so lasse sich ein wesentlicher Beitrag zur Eindämmung von Covid-19 und der Übertragung von multiresistenten Keimen wie MRSA leisten.

„Der Einkaufswagen stellt durch die ständige Verwendung laufend wechselnder Personen, den täglich passierenden Waren sowie den Transport von Kindern und Hunden einen primären Keimvektor unserer Zeit dar“, erklärt Mikrobiologe Mutters. „Dies bezieht sich jedoch nicht nur auf den Griff, sondern auch auf den gesamten Korb.“

Viren halten sich bis zu neun Tage auf künstlichen Flächen

Viren gelangen meist beim Sprechen, Husten und Niesen auf unbelebte Flächen. Bei Zimmertemperatur waren Coronaviren einer im Journal of Hospital Infection veröffentlichten Studie zufolge noch nach bis zu neun Tagen auf künstlichen Flächen nachweisbar. Untersucht wurden Edelstahl, Aluminium, Metall, Holz, Papier, Glas, Plastik, PVC, Silikon, Latex, Teflon und Keramik.

„Um den hygienischen Gebrauch eines Einkaufswagens zu gewährleisten, reicht das einfache Abwischen des Griffes allein nicht aus“, sagt Mutters. „Es ist essenziell, auch den gesamten Korb zu desinfizieren.“ Um ein hygienisch einwandfreies Einkaufen zu gewährleisten, müsse der Handel nun entsprechende Maßnahmen einleiten. Das Unternehmen Trolley Wash Services hat dafür beispielsweise eine patentierte und zertifizierte Waschanlage entwickelt.

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