Gesundheit 14. Nov 2022 Von Bettina Reckter Lesezeit: ca. 2 Minuten

Implantat erkennt Herzrhythmusstörungen und Vorhofflimmern

Herzrhythmusstörungen sind alarmierende Anzeichen für schwerwiegende Erkrankungen des Menschen. Ein implantierbares Gerät übernimmt jetzt die Langzeitüberwachung.

Herzrhythmusstörungen sind Indikator für verschiedene schwere Erkrankungen. Eine gute Überwachung ist deshalb lebenswichtig.
Foto: panthermedia.net/beerkoff1

Vorhofflimmern, Schlaganfall und Synkopen, also Ohnmacht oder Kollaps, gehen meist mit Herzrhythmusstörungen einher. Ein implantierbares Diagnosegerät des Medizintechnikherstellers Boston Scientific erkennt solche Arrhythmien und verifiziert sie, bevor gegebenenfalls ein Arzt alarmiert wird. Das System LUX-Dx Insertable Cardiac Monitor (ICM) arbeitet dabei mit einem zweistufigen Algorithmus, der Vorhofflimmern, Rhythmuspausen, Bradykardien (verlangsamter Herzschlag) und Tachykardien (Herzrasen) unterscheidet. Damit wird eine effizientere Versorgung der Patientinnen und Patienten möglich. Zudem lassen sich falsch-positive Ergebnisse vermeiden.

System greift zeitnah auf Vitaldaten von Patienten zu

Die neue Technologie kann auch dem Klinikpersonal dabei helfen, die Patienten auf der Grundlage von Echtzeit-Updates besser einzuschätzen. Eine App überträgt die Gerätedaten täglich oder bei Bedarf an ein Datenmanagementsystem. So können Ärzten und Pflegeteams zeitnah auf Vitaldaten der Patienten zugreifen und via Fernprogrammierung wichtige Einstellungen anpassen, ohne dass ein persönlicher Termin mit den Erkrankten erforderlich ist.

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„Eine genaue und zeitnahe Überwachung ist von unschätzbarem Wert, wenn es darum geht, zeitnah Entscheidungen zu treffen“, sagt Stefan Winter, Kardiologe am St. Vinzenz-Hospital in Köln. Das neue System sei entwickelt worden, um Patienten genau die richtige Versorgung zu ermöglichen, wenn sie sie brauchten.

Dieses implantierbare System zur Diagnose von Herzrhythmusstörungen bringt Medizintechnikhersteller Boston Scientific europaweit auf den Markt. Foto: Boston Scientific

Implantat kommuniziert via Bluetooth mit der App

Nach dem Einsetzen des Implantats erhalten die Patienten ein mobiles Gerät, auf dem die zum System gehörende App vorinstalliert ist. Über Bluetooth erfolgt die Verbindung mit ihrem implantierbaren Gerät. Die App überträgt die Gerätedaten täglich oder bei Bedarf an das Datenmanagementsystem, auf das Ärzte und Pflegeteams zeitnah zugreifen.

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Mit dem neuen System will Boston Scientific seine Marktposition im Bereich Herzdiagnostik ausbauen. „Die Signalqualität, der zweistufige Algorithmus und die Fernprogrammierung werden das Potenzial der Technologien zur Patientenfernüberwachung in Europa weiter erschließen und das Therapieangebot, das wir Ärzten von der Diagnose bis zur Behandlung anbieten können, vergrößern“, sagt Angelo De Rosa, Vice President und General Manager EMEA, Rhythm Management von Boston Scientific. Das LUX-Dx ICM System hat das CE-Zeichen in Europa und die 510(k)-Zulassung der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA.

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