Klimawandel hat Folgen für die Gesundheit: Exotische Mücken im Anflug
Der Klimawandel bedroht nun auch uns in Deutschland. Neue Insektenarten bringen Virusvarianten mit, die Hitze schlägt aufs Herz.
Die Asiatische Tigermücke breitet sich in Baden-Württemberg aus. Im Gepäck hat sie Zika-, West-Nil- und Dengue-Viren. Und auch im Raum Leipzig/Halle sowie im südlichen Brandenburg grassiert das West-Nil-Virus. Wer sich infiziert, leidet an hohem Fieber, Erbrechen, Durchfall und Gliederschmerzen; und es kann zu lebensgefährlichen Hirnhautentzündungen kommen. Auch die Malariafälle häufen sich in Deutschland.
Schuld daran ist der Klimawandel. Die zunehmende Wärme verändert auch hierzulande die Ökosysteme und schafft plötzlich ein optimales Klima für exotische Insekten, die uns neben den heimischen Stechmücken als Krankheitsüberträger gefährlich werden können.
Auch die Hitze in den Städten schlägt auf die Gesundheit
Die Hitze in Stadt und Land bringt Herausforderungen für den öffentlichen Sektor mit sich. Wie kann die Bevölkerung geschützt werden? Vor allem Säuglinge und Kleinkinder, Ältere und Pflegebedürftige? Welche kühltechnischen Ausstattungen sind nötig in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Kindergärten und Schulen? Aber auch in Wohn- und Arbeitsgebäuden – denn selbst Gesunde können Überhitzung nur begrenzt ausgleichen, meint Henny Annette Grewe, Professorin für Pflege und Gesundheit an der Hochschule Fulda.
Singuläre Maßnahmen zur Wärmeregulierung in Gebäuden und in Stadtquartieren reichen nicht. Die öffentliche Verwaltung, Sozialdienste und der Katastrophenschutz müssen hier an einem Strang ziehen.
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Der Klimawandel wird im deutschen Gesundheitssektor noch stiefmütterlich behandelt
Dennoch: Im deutschen Gesundheitssektor spielte der Klimawandel bisher eine untergeordnete Rolle. Vielleicht bekommt das Thema jetzt mehr Aufmerksamkeit. Denn auf der Weltklimakonferenz COP27 im ägyptischen Sharm el-Sheikh, die heute zu Ende geht, wurde in den letzten beiden Wochen intensiv über die Folgen der Erderwärmung auch für die Gesundheit diskutiert. Die Weltgesundheitsorganisation WHO rechnet mit weltweit 250 000 zusätzlichen Toten pro Jahr zulasten des Klimawandels. Längst ist klar, welche Maßnahmen jetzt nötig sind. Sie müssen nur ergriffen werden.
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