Dyson-Luftqualitätsstudie 11. Jan 2024 Mélanie Voisin Lesezeit: ca. 2 Minuten

Luftqualität in Wiener Innenräumen schlechter als in Delhi

Staubsaugerhersteller Dyson hat die Luftqualität weltweit untersucht. Vielerorts werden WHO-Grenzwerte für die Feinstaubbelastung überschritten.

Kamine gehören zu den größten Emittenten von Feinstaub im Haushalt.
Foto: panthermedia.net/viki2win

Das Staubsaugerhersteller- und  Technologieunternehmen Dyson hat die Ergebnisse seines Projekts „Global Connected Air Quality Data“ vorgestellt. In Deutschland liegt demnach die Feinstaubbelastung in Haushalten fast doppelt so hoch wie der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) emfohlene Grenzwert.

Bei der nach eigenen Angaben weltweit größten Studie zur Luftqualität in Innenräumen wurden die Daten von über 2,5 Mio.  Luftfiltern im Jahr 2022 analysiert, um die Luft in realen Haushalten zu erfassen. Obwohl die Daten lediglich auf mit Dyson-Luftreinigern ausgestattenen Haushalten basieren und somit nicht repräsentativ sind, bieten sie einen beispiellosen Einblick in die Luftqualität von Städten und Ländern weltweit, so die Autoren der Studie.

Studie zur Luftqualität legt Fokus auf Feinstaubpartikel in Innenräumen

Das Projekt konzentrierte sich auf zwei Haupttypen von Schadstoffen – PM2,5 (Partikel mit einem Durchmesser von bis zu 2,5 µm) und flüchtige organische Verbindungen (VOC). Zum Vergleich: ein typisches menschliches Haar hat einen Durchmesser von etwa 70 µm. Diese Schadstoffe, oft als unsichtbare Feinstaubpartikel bezeichnet, können eingeatmet werden. Die gesundheitlichen Auswirkungen sind umstritten, werden derzeit aber intensiv erforscht. Die Partikel entstehen etwa bei der Verbrennung (Holzbrenner, Gaskocher und -heizung), durch Pollen und Tierhaare oder durch Staub. VOC beschreibt gasförmige Schadstoffe wie Benzol und Formaldehyd. Sie gelangen unter anderem beim Putzen oder Kochen in die Raumluft. Sie können aber auch Deodorants, Körpersprays oder Kerzen entstammen. Auch Möbel und andere Einrichtungsgegenstände können VOCs freisetzen.

Durchschnittswerte für PM2,5 in Deutschland doppelt so hoch wie WHO-Grenzwert

Ergebnis: In allen Ländern, die in der Auswertung betrachtet wurden, lag die Konzentration für PM2,5 in Innenräumen mindestens während der Hälfte des Jahres über dem von der WHO empfohlenen Grenzwert. In Deutschland erreichten die Durchschnittswerte über das Gesamtjahr hinweg ein Niveau, das in etwa doppelt so hoch liegt wie der WHO-Grenzwert. In elf Monaten des Jahres und damit fast durchgängig war die PM2,5-Belastung in Innenräumen höher als im Freien. Im Jahresdurchschnitt um 26 %.

Besonders schlechte Luftqualität in Österreich

In den Alpen mag es anders sein. Aber in österreichischen Häusern und Wohnungen hat die Dyson-Studie eine besonders schlechte Luftqualität gemessen. Dort lag der PM2,5 Wert beinahe dreimal so hoch wie von der WHO empfohlen. Österreich schnitt damit schlechter ab als Schwellenländer wie Indien, denen gemeinhin eine höher belastete Luft zugeschrieben wird.

Über alle Länder gleich war die zeitliche und saisonale Verteilung der Feinstaubbelastung. Im Winter, wenn weniger gelüftet wird, und in den Abendstunden steigen die gemessenen Werte an.

Das ist in der Regel ausgerechnet die Zeit, in der die Bewohner zu Hause sind. Die Menschen sind also mutmaßlich noch weit höheren Feinstaubbelastungen ausgesetzt, als die Durchschnittswerte über den Tages- und Jahresverlauf suggerieren.  (mv)

 

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