Medizintechnik: Sicheres Blut für Krebspatienten
Bluttransfusionen sind bei Tumor-OPs ein heikles Thema. Fremdes Blut ist riskant, das eigene auch. Die Lösung für das Dilemma will das Unternehmen Lindis Blood Care gefunden haben.
Schneiden, Sägen, Fräsen: Bei jeder Operation verlieren Patienten Blut. Wenige Hundert Milliliter sind in der Regel kein Problem. Schwieriger wird es erst bei größeren Mengen. Gehen zu viele rote Blutkörperchen verloren, erreicht die lebenswichtigen Organe zu wenig Sauerstoff. Ein Schock droht. Entsprechend wichtig ist es in diesen Fällen, Patienten rechtzeitig mit Transfusionen zu versorgen. Dabei muss es sich nicht um Fremdblut handeln. Die meisten Krankenhäuser bieten die sogenannte intraoperative Blutrückgewinnung an. Ein Gerät neben dem Operationstisch saugt das Blut aus der Wunde ab. Nach einer Säuberung gelangt es über die Venen zurück in den Körper.
Eine Technik, die bei großen Operationen zur Tagesordnung gehört, bei onkologischen Eingriffen allerdings ein Tabu ist. „Bei rund 60 % aller Tumoroperationen werden Tumorzellen freigesetzt, die wegen der Gefahr einer Metastasenbildung auf keinen Fall in den Körper zurückgelangen dürfen“, sagt Franzpeter Bracht, Geschäftsführer des Medizintechnikunternehmens Lindis Blood Care aus Henningsdorf bei Berlin. Zwar arbeiteten die Geräte zur Blutrückgewinnung mit Filtern. Doch diese hielten Krebszellen bei der Blutsäuberung nur unvollständig zurück. „Um die intraoperative Blutrückgewinnung auch für Tumorpatienten zugänglich zu machen, haben wir ein neuartiges Medizinprodukt namens Catuvab entwickelt.“
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