Vektorkardiografie: der neue Standard für die Herzdiagnostik?
Im Gegensatz zum EKG versucht die Vektorkardiografie vorausschauend die Gesundheit des Herzens zu beurteilen. Entwickelt hat die Methode das junge Start-up Cardisio aus Frankfurt am Main.
Der Herzinfarkt kam praktisch aus dem Nichts. Im Alter von 30 Jahren hatte Meik Baumeister mit vielem gerechnet – nur nicht damit. Der agile Informatiker war fit und schlank, aber er hatte eben auch diese genetische Veranlagung zur Arteriosklerose. Dabei verkalken die Arterien, die Innenwände der Blutgefäße setzen sich mit sogenannten Plaques zu. Bei Baumeister hatte sich ein Stück eines solchen Plaques gelöst und zu einer Thrombose geführt. „Ich wäre daran gestorben, wäre ich nicht schnell genug beim Arzt gewesen“, berichtet er.
Was danach kam, ist schnell erzählt: Auf Anraten seiner Krankenkasse folgte alle sechs Monate ein EKG (Elektrokardiogramm) beim Kardiologen, also die Aufzeichnung der elektrischen Aktivitäten der Herzmuskelfasern. „So ein EKG kann aber nur aufzeigen, ob eine Störung der elektrischen Reizweiterleitung vorliegt“, so Baumeister. Bei einer Durchblutungsstörung, wie sie bei ihm vorgelegen hatte, aber hat das EKG nur eine begrenzte Aussagekraft. Ist das Herz nicht genügend durchblutet, nimmt es im Laufe der Zeit unbemerkt Schaden. Oft wird der erst sichtbar, wenn es eigentlich schon zu spät ist. Und die Ursache lässt sich so auch nicht erfahren. Kein Wunder, dass Baumeister ständig die Angst im Nacken saß, dass er erneut einen Infarkt erleiden könnte.
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