Klimawandel: Wenn die Erde Fieber hat, leidet der Mensch
Die Erderwärmung setzt der Bevölkerung immer stärker zu. Der Weltklimarat und die Weltgesundheitsbehörde WHO schlagen Alarm. Die Folgen für die menschliche Gesundheit sind dramatisch.
Hitzewellen ziehen um unseren Planeten, die Erde hat Fieber – und jetzt sind wir Menschen auch hierzulande davon bedroht. Denn längst sind es nicht mehr „nur“ Umweltschäden, die der Klimawandel hervorruft. Er hat auch weitreichende Folgen für unsere Gesundheit.
Weltweit schätzt die Weltgesundheitsorganisation WHO bereits 250 000 zusätzliche Todesfälle, die pro Jahr aufs Konto des Klimawandels gehen – aufgrund von Mangelernährung, Malaria, Durchfall oder Hitzestress. Und sie rechnet bis 2030 mit Kosten von bis zu 4 Mrd. $/Jahr, die es braucht, um die Gesundheit wiederherzustellen.
In nur drei Jahren starben fast 20 000 Deutsche einen Hitzetod
Der Zusammenhang von extremer Hitze und höherer Sterblichkeit gilt medizinisch als belegt. „In Deutschland sind in den Jahren 2003, 2006 und 2015 fast 20 000 mehr Menschen an den Folgen von Hitze gestorben, als es ohne Hitzewellen zu erwarten gewesen wäre“, heißt es im aktuellen Bericht des Weltklimarats (IPCC). Und ein Ende ist nicht in Sicht. Das Beratungsunternehmen Prognos AG kommt auf mindestens 5350 zusätzliche Todesfälle fürs Jahr 2018 und 2150 Tote für 2019, die auf Hitze in Deutschland zurückgehen.
Der menschgemachte Klimawandel „beeinträchtigt das Leben von Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt“, so der IPCC. Deshalb, so die bekannte Forderung, müsse die Erderwärmung auf 1,5 °C gegenüber der vorindustriellen Zeit begrenzt werden, um auch weitere Gesundheitsrisiken abzuwenden.
Eingewanderte Moskitos übertragen neue Infektionskrankheiten
Doch was genau passiert eigentlich, wenn es auch hierzulande immer wärmer wird? Hitze, Starkregen und Hochwasser schaffen ein Klima, in dem sich Lebewesen wohl fühlen, die es so hierzulande bisher nicht gab. Dann werden zum Beispiel in Deutschland plötzlich tropische Moskitos heimisch. Zusammen mit den hiesigen Stechmücken werden sie zu Überträgern gefährlicher Krankheitserreger.
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