Alternative zu X: Threads startet noch im Dezember in der EU
Seit Elon Musk Twitter kaufte und in X unbenannte, sinken die Nutzerzahlen. Die X-Alternative „Threads“ von Facebook-Konzern Meta war bislang in der EU nicht nutzbar. Das soll sich ändern, der Kurznachrichtendienst soll noch im Dezember freigeschalten werden.
Meta plant, seinen Kurznachrichtendienst Threads noch im Dezember in der EU zu starten, berichtet das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf Insider. Dabei soll es auch die Option geben, dass Nutzer Threads nur zum Lesen von Beiträgen zu nutzen, ohne eigene Posts schreiben zu können.
Threads ist eine Alternative zu Elon Musks Plattform X (früher Twitter). Der Dienst wurde im Juli ohne EU-Start eingeführt, begründet mit rechtlichen Unklarheiten bezüglich neuer Digitalgesetze. Damit dürfte das Doppelpaket Digital Services Act (DSA) und Digital Markets Act (DMA) gemeint gewesen sein. Die automatische Verknüpfung der Nutzerdaten von Instagram, das ebenfalls zu Meta gehört und dem neuen Dienst Threads, könnte möglicherweise Probleme für den Konzern mit sich bringen.
Startet Threads in Europa durch?
Die Chance, dass Threads in Europa durchstartet, stehen ganz gut. Seit Musks Übernahme von Twitter, nun X, verzeichnet die Plattform sinkende Nutzerzahlen. Die Nutzer verlassen in Scharen das einstige Flaggschiff in Sachen Kurznachrichten. Diese Position möchte Threads einnehmen. Da der Dienst auf Metas Foto- und Video-Plattform Instagram aufbaut, fängt er nicht bei null an, sondern kann auf einige hundert Millionen Instagram-Nutzer zurückgreifen.
Twitter vor dem Exodus? Mastodon profitiert
Facebook-Gründer und Meta-Chef Mark Zuckerberg gab an, dass Threads monatlich fast 100 Millionen aktive Nutzer hat. Nach dem Start im Juli erreichte der Dienst schnell 100 Millionen Anmeldungen, doch die Nutzeraktivität sank später. Zuckerberg glaubt, Threads könnte in einigen Jahren eine Milliarde Nutzer erreichen. Instagram-Chef Adam Mosseri kündigte bereits im Oktober an, dass Threads bald auch in der EU verfügbar sein wird. Nun scheint die Zeit gekommen.
Messengerdienst mit Bearbeitungsfunktion
Interessant bei Threads ist sicherlich die Möglichkeit, Einträge zu bearbeiten. Twitter führte diese Funktion etwa ein Jahr vor der Übernahme durch Elon Musk ein, als Reaktion auf langjährige Nutzerforderungen, denen sich das Unternehmen zunächst widersetzte. Ursprünglich war die Bearbeitungsfunktion Teil eines kostenpflichtigen Abonnements, und diese Praxis setzte sich auch nach dem Verkauf an Musk und der Transformation in X fort.
Für Threads ist diese Funktion nun kostenlos verfügbar. Nutzer können innerhalb von fünf Minuten nach der Veröffentlichung eines Eintrags Änderungen vornehmen, wobei ein Symbol hinzugefügt wird, um auf die erfolgten Anpassungen hinzuweisen. Im Gegensatz zu X zeigt Threads jedoch keine früheren Versionen eines geänderten Eintrags an. Eine weitere, kürzlich angekündigte Funktion sind Sprachnachrichten.
(mit dpa)