Das Internet in vollen Zügen genießen
Britische Ingenieure haben jetzt eine 5G-Technologie für den Schienenverkehr entwickelt, die speziell auf Bahnanforderungen abgestimmt ist. Rail-5G versorgt das WLAN-System im Zug mit Datenraten von mehr als 1 Gbit/s – sogar in Tunneln.
Vor wenigen Tagen war es mal wieder so weit: Simon Holmes steigt in den Vorortzug Richtung Londoner City – und der ist brechend voll. „Wie die Sardinen in der Büchse haben wir da im Gang gestanden“, stöhnt der Ingenieur. Na ja, wenigstens mit E-Mails checken und Nachrichten schauen auf dem Smartphone vergeht die Stunde bis Paddington Station etwas zügiger. Schließlich gibt es ja WLAN an Bord … theoretisch. „Ich konnte mich wegen Überlastung noch nicht einmal ins Netz einwählen – und der Mobilfunkempfang ist auch fast gleich null gewesen“, ärgert er sich noch heute.
Denn Holmes kennt schließlich die Lösung gegen das einsame Leben in vollen Zügen. Der Chefingenieur Digital Communications bei Firstgroup, die in Großbritannien, Irland, Nordamerika und Deutschland Eisenbahnen, Straßenbahnen und Busse betreibt, hat in den vergangenen fünf Jahren eine Mischung von LAN, 5G und WLAN entwickelt, die genau diese Bandbreiten- und Empfangsprobleme beseitigt. Als Geschäftsführer des Tochterunternehmens Evo-Rail vermarktet er nun die Technik unter dem Namen Rail-5G.
In einigen Ländern sind erste Strecken mit 5G und schnellem Internet ausgerüstet
Erste Strecken in England, Frankreich, Spanien und den USA sind bereits mit dem superschnellen Internetzugang ausgerüstet, den Holmes zusammen mit Forschenden der Universität Bristol entwickelt hat; Rail-5G funktioniert anders als reiner Mobilfunk mit beständiger Bandbreite auch in Tunneln, auch bei Hunderten gleichzeitiger Nutzer und mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1 Gbit/s.
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