Earth-2: Nvidia baut digitalen Zwilling der Erde
Mithilfe von künstlicher Intelligenz und Supercomputern soll das Modell bessere Vorhersagen über Wetter und Klima ermöglichen.
Nvidia stellt der Klimaforschung mit Earth-2 einen digitalen Zwilling der Erde zur Verfügung. In die Berechnungen gehen klassische Wetterdaten ebenso ein wie KI-gesteuerte sogenannte „Deep Learning-Wettervorhersagen“. Die Erfinder erhoffen sich von der komplexen Simulation, dass sie Naturkatastrophen wie Überflutungen und Taifune frühzeitig erkennen und davor warnen kann. Zudem könnten die Folgen des Klimawandels besser vorhergesagt werden.
Taiwans Wetterbehörden nutzen Earth-2 bereits
Earth-2 ermöglicht nicht nur die Berechnung von Daten, sondern auch eine Visualisierung. Gegenüber dem Magazin Livescience schilderte ein Nvidia-Datenspezialist das Ergebnis als „ein virtuelles Abbild eines physikalischen Systems, in diesem Fall des Erdklimas“. In der Simulation enthalten seien „Hunderte Observationsstandorte“, die zum teil stündlich aktualisiert Wetterdaten sammeln und mit denen der vergangenen 50 Jahre kombinieren. In akuten Krisenfällen sei die KI in der Lage, ihre Prognosen binnen Sekunden anzupassen, während eine Neuberechnung von Daten bislang oft Tage gedauert habe, so der Nvidia-Sprecher. Deshalb nutzen Taiwans Wetterbehörden Earth-2 in Zukunft, um im Notfall Evakuierungen schneller und Hilfe zielgerichteter steuern zu können.
Werkzeug für Klimaforscher
Für Forschungszwecke lässt sich der Zwilling der Erde aber auch nutzen. Anwender können für ihre Berechnungen eine Vielzahl von Parametern anpassen. Einfließen können Datensätze zu Treibhausgasemissionen, Wasserkreisläufen, Flächennutzung, Meerestemperatur und vielem mehr. Die Visualisierung kann bis auf ein engmaschiges Raster von nur 2 km heruntergerechnet werden.