Runderneuertes IT-Lagezentrum 06. Feb 2024 Von Dominik Hochwarth Lesezeit: ca. 2 Minuten

Faeser verspricht mehr Schutz vor Desinformation und Manipulation durch KI

KI ermöglicht es Kriminellen und Geheimdiensten, Bürger leichter zu manipulieren. Dies soll künftig schwerer werden, verspricht Bundesinnenministerin Nancy Faeser.

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Dank des neuen IT-Lagezentrums soll das Verbreiten von Fake News künftig schwerer werden.
Foto: PantherMedia / Boris Zerwann

Putins Trollarmee flutet die sozialen Netzwerke mit Hasskommentaren, klont seriöse Nachrichtenseiten, verbreitet Propaganda und Lügen. Und Russland ist mit Sicherheit nicht das einzige Land, das Krieg im Internet führt. Künstliche Intelligenz verstärkt das Problem zusätzlich, denn noch nie war es so einfach, Fake News zu verbreiten. Geht es nach Bundesinnenministerin Nancy Faeser, sind wir künftig besser vor KI-getriebenen Manipulationen geschützt – dank technisch runderneuertem IT-Lagezentrum in Bonn, das am 6. Februar eröffnet wird.

„Es gilt unsere Demokratie auch im Digitalen zu schützen“

Faeser sieht im technisch modernisierten Nationalen IT-Lagezentrum einen wichtigen Schritt für den verbesserten Schutz der Systeme des Bundes und der Bürger gegen Manipulation und Desinformation. „Es gilt unsere Demokratie auch im Digitalen zu schützen“, erklärte Faeser gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

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Die Eröffnung des Zentrums, das dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Bonn untersteht, ist für Dienstagvormittag geplant. Faeser hebt hervor, dass in einem Jahr mit Europawahl und drei Landtagswahlen in ostdeutschen Bundesländern die Abwehr von Hackerangriffen, Manipulationen und Desinformation besonders wichtig sei.

Angriffe können Vertrauen in Demokratie erschüttern

Laut Faeser richten sich die Angriffe nicht nur gegen einzelne Politiker, sondern auch gegen das Vertrauen in die Demokratie selbst. Künstliche Intelligenz könnte es Kriminellen oder Geheimdiensten erleichtern, Bürger zu manipulieren und öffentliche Diskussionen mit Lügen und Propaganda zu beeinflussen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Schutz der Wahlbehörden vor Hackerangriffen und die sichere Übermittlung der Wahlergebnisse. „Diese Bedrohungen haben wir fest im Blick – und nehmen sie angesichts der Wahlen in diesem Jahr auch besonders ernst“, betont Faeser.

19 km Netzwerkkabel für das neue IT-Lagezentrum

Das über zehn Jahre alte IT-Lagezentrum des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entsprach nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik. Aus diesem Grund hat das Bundesinnenministerium ein neues, modern ausgestattetes Nationales IT-Lagezentrum in Betrieb genommen, wie eine Sprecherin auf Anfrage mitteilte.

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Das Zentrum verfügt standardmäßig über zehn Arbeitsplätze, ausgestattet mit neuester Kommunikationstechnologie. Jährlich erhält das IT-Lagezentrum in Bonn etwa 2800 Meldungen zu IT-Sicherheitsvorfällen und Sicherheitslücken von 22 Meldestellen. Bei schwerwiegenden Vorfällen können nun bis zu 100 IT-Sicherheitsexperten in der neuen Infrastruktur effektiv zusammenarbeiten. Für die Einrichtung wurden rund 19 km Netzwerkkabel verlegt.

Zusätzlich bietet das BSI Beratung für Kandidierende und Parteien hinsichtlich der sicheren Nutzung von Social Media. Es hat ein IT-Grundschutz-Profil mit dem Titel „Schnellmeldungen – Absicherung der Schnellmeldungen bei bundesweiten parlamentarischen Wahlen“ entwickelt. Dieses Profil wurde über den Bundeswahlleiter an die Landeswahlleitungen verteilt, um eine sichere Ermittlung des vorläufigen Wahlergebnisses bei bundesweiten Wahlen zu gewährleisten. (dpa/hoc)

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