Industrie 4.0 12. Sep 2022 Von Martin Ciupek Lesezeit: ca. 1 Minute

In der Parallelwelt: Wo digitale Zwillinge uns helfen können

Vorreiter Automobilindustrie: In der Fahrzeugproduktion kommen schon länger digitale Zwillinge zum Einsatz. Die Software liefern Unternehmen wie Siemens.
Foto: Siemens AG

Fokusthema: Digitale Zwillinge für virtuelle Probeläufe werden immer leistungsfähiger – dank einheitlicher Standards.

Umbau in der Fabrikhalle: Neue Maschinen werden in die Fertigungsprozesse integriert, die Software bekommt ein Update. Doch der Wiederanlauf läuft noch nicht rund. Nachbesserungen sind nötig. Im Werk bekommt davon niemand etwas mit. Denn der Umbau wird zuvor an einem digitalen Zwilling der Anlage erprobt. Das Simulationsmodell kennt die Funktionen aller Maschinen, besitzt idealerweise historische Daten zu deren Betriebsverhalten und nutzt dieselben Steuerungsprogramme.

In der Industrie ist das teilweise bereits Realität. Auch in vielen anderen Branchen werden virtuelle Abbilder schon erprobt, beispielsweise, um die Logistik in Städten zu optimieren oder individuelle Behandlungsmethoden in der Medizin zu entwickeln.

Transfer in die Praxis soll jetzt Mehrwert schaffen

Für Michael Weyrich, Vorsitzender der VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik (GMA), haben die übersteigerten Erwartungen den Scheitelpunkt bereits überschritten. „Was jetzt noch fehlt, ist der Transfer in die Praxis, um damit tatsächlichen Mehrwert zu schaffen“, sagt er gegenüber VDI nachrichten.

Die Vorreiterrolle der Industrie begründet sich mit ihrer Arbeit an der Plattform Industrie 4.0, die Standards für die Beschreibung der virtuellen Abbilder definiert hat. Die Feinarbeit an den digitalen Zwillingen ist hier bereits im Gange, z. B. um damit produktspezifische CO2-Bilanzen zu erstellen.

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