Bitkom: Studie zur Akzeptanz von KI 23. Okt 2020 Von Claudia Burger Lesezeit: ca. 2 Minuten

Jeder Fünfte glaubt an Maschinen als Weltherrscher


Foto: panthermedia.net/agsandrew

Jeder Fünfte in Deutschland glaubt, dass Maschinen die Weltherrschaft übernehmen werden. Jeder Vierte erwartet, dass künstliche Intelligenz (KI) nicht funktionieren und die hohen Erwartungen nicht erfüllen wird. Das hat eine Studie des ITK-Branchenverbands Bitkom ergeben.

Der ITK-Branchenverband Bitkom wollte wissen, wie die Bevölkerung über künstliche Intelligenz (KI) denkt, und ist deshalb den Fragen nachgegangen: Wird künstliche Intelligenz irgendwann den Menschen versklaven und die Weltherrschaft übernehmen oder ist die Technologie hoffnungslos überschätzt und wird nie richtig funktionieren? In der Bevölkerung haben beide Thesen ähnlich viele Anhänger, wie die Befragung von 1004 Personen in Deutschland ab 16 Jahren zeigt. Jeder Fünfte (20 %) glaubt demnach, dass Maschinen irgendwann die Weltherrschaft übernehmen werden. Vor allem die Generation der über 65-Jährigen macht sich Sorgen, unter ihr beträgt der Anteil sogar 25 %. Dagegen sind es bei den 16- bis 29-Jährigen 15 %. Gleichzeitig geht gut jeder vierte Befragte (28 %) davon aus, dass KI die großen Erwartungen nicht erfüllen wird. Hier sind die 16- bis 29-Jährigen deutlich zuversichtlicher (22 % ) als die Ü65 (37 %). „Obwohl künstliche Intelligenz in vielen Anwendungen steckt, die wir im Alltag längst benutzen, ist das Bild der KI offenbar oft von Science-Fiction geprägt. Wir brauchen mehr Aufklärung und Information in der Breite über die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen von Technologien“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Es besteht außerhalb von Hollywood-Filmen keine Gefahr, dass KI die Macht an sich zieht. Zugleich sind KI-Algorithmen aber heute bereits sehr gut darin, spezielle Aufgaben zu erledigen, von der Planung der optimalen Route bis zur Bilderkennung – und machen so unser Leben sicherer, ressourcenschonender und komfortabler.“

Furcht vor Entmündigung des Menschen

Obwohl zwei Drittel (68 %) der Menschen in Deutschland bei künstlicher Intelligenz vor allem Chancen sehen würden, gebe es auch weit verbreitete Sorgen jenseits von extremen und unrealistischen Szenarien. Fast jeder zweite Befragte (47 %) macht sich Sorgen, dass Unternehmen künstliche Intelligenz missbrauchen könnten. Jeder Dritte (34 %) glaubt darüber hinaus, dass dies der Staat tun könnte. Und fast jeder Zweite (46 %) befürchtet, dass der Mensch durch den KI-Einsatz von Maschinen entmündigt wird. Achim Berg vom Bitkom betont aber, dass KI nützlich ist. „In der Praxis unterstützt künstliche Intelligenz in aller Regel den Menschen, sie ersetzt ihn nicht. So helfen etwa Algorithmen dem Arzt, die optimale Therapie für jeden einzelnen Patienten zu finden, sie treffen aber nicht die Entscheidungen“, so Berg.

Der Branchenverband Bitkom will mit seiner Publikationsreihe „AI: Science over Fiction“ die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen aktueller KI-Technologien für alle Interessierten verstehbar machen. In regelmäßigen Abständen wird es in der Reihe Faktenpapiere zu unterschiedlichen KI-Einsatzgebieten wie Epilepsie-Erkennung in der Medizin, Schadenprognosen bei Versicherungen, Sprachanalyse in der Gesundheitsbranche oder der Rasenpflege geben.

www.bitkom.org

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