Neue Freiheit für iPhone-Nutzer: Apple erlaubt alternative App Stores und Browser
Apple öffnet iPhones in der Europäischen Union für alternative App-Marktplätze und Browser sowie konkurrierende Bezahlmethoden.
Ab sofort haben Nutzerinnen und Nutzer von iPhones innerhalb der Europäischen Union die Möglichkeit, nicht nur Anwendungen aus dem App Store von Apple zu installieren, sondern auch alternative App-Marktplätze zu verwenden. Wie die dpa berichtet, wurde diese Ankündigung am Donnerstag (25. Januar) in Cupertino gemacht. Gleichzeitig erlaubt das Unternehmen konkurrierende Bezahlmethoden und alternative Technologien für Webbrowser, die zuvor aufgrund von Sicherheitsbedenken von Apple nicht zugelassen wurden. Um von den neuen Optionen Gebrauch zu machen, ist die Installation der neuesten Betriebssystemversion iOS 17.4 auf dem Gerät erforderlich.
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Apple reagiert mit dieser Maßnahme auf die rechtlichen Anforderungen des neuen EU-Gesetzes über Digitale Märkte (Digital Markets Act/DMA). Nach diesem Gesetz müssen große Anbieter, auch als „Gatekeeper“ bezeichnet, die Möglichkeit bieten, App Stores anderer Anbieter zu nutzen. Bislang war es auf iPhones ausschließlich möglich, Apps aus dem eigenen App Store des Unternehmens herunterzuladen.
Nur „beglaubigte“ Marktplätze verwenden
Allerdings behält Apple weiterhin teilweise die Kontrolle über die Installation von Anwendungen, selbst wenn diese außerhalb des eigenen App Stores erfolgt. Im Gegensatz zum Android-System von Google können Apps nicht einfach über den Browser heruntergeladen und auf eigenes Risiko installiert werden. Stattdessen müssen Kunden „beglaubigte“ Marktplätze verwenden. Das heißt mit anderen Worten: Es handelt sich um iPhone-Anwendungen, die von Apple autorisiert wurden und wiederum andere Apps installieren dürfen.
„Wenn jede beliebige Website Apps auf das Gerät herunterladen kann, stellt dies eine große Gefahr für die Sicherheit und den Datenschutz der Nutzer dar“, erklärte Apple-Topmanager Phil Schiller gegenüber der dpa und wies auf die Risiken hin, die mit einer direkten Installation verbunden sind. Durch die Einführung des aktuellen Beglaubigungsprozesses erfüllt man die Vorgaben des EU-Gesetzes über Digitale Märkte. Dennoch sind Nutzer in Europa insgesamt einem höheren Risiko ausgesetzt als Anwender außerhalb der EU, aufgrund der durch das DMA erzwungenen Maßnahmen.
Den Standard-Browser auf dem iPhone selbst festlegen
Zusätzlich zu den Anpassungen im Bereich der App Stores implementiert Apple weitere Änderungen, um den Vorwürfen der EU in Bezug auf Monopolstellung entgegenzutreten. In Zukunft haben europäische Anwender die Freiheit, den Standard-Browser auf ihrem iPhone selbst festzulegen. Bisher wurde jeder Weblink automatisch im Apple-Browser Safari geöffnet. Nun besteht die Möglichkeit, diese Aufgabe auch Browsern wie Google Chrome, Firefox, Microsoft Edge, Brave, Opera oder DuckDuckGo zu überlassen.
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Das bisherige Monopol von Apple im Bereich der kontaktlosen Zahlungstransaktionen mit dem iPhone wird ebenfalls in der EU aufgehoben. Bisher konnte ausschließlich der eigene Bezahldienst Apple Pay die NFC-Funktion („Near Field Communication“) des iPhones verwenden, um Zahlungen an Supermarktkassen oder anderen Bezahlterminals durchzuführen. Zukünftig haben die Anwender die Möglichkeit selbst festzulegen, welche Bezahlanwendung standardmäßig gestartet werden soll. (dpa/ili)