„Vater“ von ChatGPT 22. Nov 2023 Von Dominik Hochwarth Lesezeit: ca. 3 Minuten

Nach fünf Tagen Chaos: Sam Altman wieder Chef von OpenAI

Bei OpenAI, dem Unternehmen hinter ChatGPT, herrscht Chaos. Am Freitag wurde Chef Sam Altman gefeuert. Dieser wollte daraufhin bei Microsoft anheuern und einen Großteil der Belegschaft mitnehmen. Am Mittwoch nun die Rolle rückwärts. Der „Vater“ von ChatGPT ist wieder CEO von OpenAI.

imago images 0365414759
Am Freitag wurde Sam Altman als CEO von OpenAI freigestellt, nun ist er nach fünf Chaostagen wieder im Amt.
Foto: imago/Lamkey Rod/Abacapress

Bei OpenAI herrschen derzeit chaotische Zustände: Der bisherige Chef, Sam Altman, wurde am Freitag entlassen, sollte aber auf Druck der Investoren am Sonntag wieder in seine Position zurückkehren. Altman war mit Gästeausweis auch in seinem alten Büro, doch es kam alles ganz anders. Nachdem am Freitag die Technologiechefin Mira Murati den Chefposten übernahm, wurde zwischenzeitlich Emmett Shear der neue Interims-CEO. Dieser war zuvor als CEO bei Twitch tätig. Nichts wurde aus der schnellen Rückkehr. Nur zwei Tage später, als klar wurde, dass die meisten Mitarbeitenden mit Altman zu Microsoft wechseln würden, nun wieder alles auf Anfang. Wie die BBC berichtet, ist der ChatGPT-Entwickler ab sofort wieder Chef von OpenAI.

Verwaltungsrat hatte Altman das Vertrauen entzogen

Der Verwaltungsrat von OpenAI hatte Sam Altman am Freitag unerwartet das Vertrauen entzogen. Grund dafür war eine angeblich mangelnde Aufrichtigkeit in seiner Kommunikation mit dem Gremium. Altman, 38 Jahre alt, war das prominente Gesicht von OpenAI und symbolisierte den Boom in der künstlichen Intelligenz.

Berichte deuten darauf hin, dass interne Meinungsverschiedenheiten über die Ausrichtung der Firma zu seiner Entlassung führten. Einige Führungskräfte bei OpenAI waren der Meinung, dass Altman die Entwicklung der KI-Software zu rasant vorantrieb und einen zu kommerziellen Ansatz verfolgte. Sie konnten die Mehrheit des Verwaltungsrats überzeugen, sich ihrer Ansicht anzuschließen. Mira Murati, die Technologiechefin, übernahm vorläufig die Führung.

ChatGPT kennt nun auch aktuelle Themen

Diesen Posten hatte Murati jedoch nicht lange inne, denn es drohten einige Mitarbeitende mit Kündigung. Am Sonntag tauchte dann plötzlich wieder Altman in seinem Büro auf. Er postete ein Selfie aus den OpenAI-Büros, auf dem er einen Gastausweis in der Hand hält, während der Vorstand seinen nächsten Schritt abwägt.

Vorstand wählt Ex-Twitch-CEO als Interimschef

Während Altman darauf hoffte, schnell wieder auf seinen Posten zurückkehren zu können, hatte der Vorstand andere Pläne. Steve Jobs brauchte zwölf Jahre, um als CEO bei Apple zurückzukehren, Altman schien es in drei Tagen schaffen zu können.

Doch am späten Sonntag wurde Emmett Shear, der zuvor Amazons Streamingplattform Twitch leitete, zum Interims-CEO des KI-Unternehmens ernannt, wie mehrere Medien berichteten. „The Information“ berichtete zuerst über die Ernennung von Shear.

Noch am Samstag berichteten die Finanznachrichtendienste Bloomberg und das „Wall Street Journal“, dass Investoren von OpenAI, darunter Microsoft, Thrive Capital und Tiger Global, darauf drängen, Sam Altman wieder in seine frühere Position zurückzubringen. Es wurde erwogen, dass der aktuelle Verwaltungsrat geschlossen zurücktritt, um dies zu ermöglichen. Das ist nun erst einmal nicht passiert.

Stattdessen gab es am Montag die nächste Überraschung: Der Boss von Microsoft teilte auf X (ehemals Twitter) mit, dass Altman künftig für Microsoft tätig sei. Zusammen mit anderen Mitarbeitern wird er dort ein Forschungsteam anleiten.

Sam Altman ist zurück

Am Mittwoch dann die große Überraschung: Das Unternehmen teilte mit, dass Sam Altman ab sofort wieder CEO von OpenAI ist. Die grundsätzliche Einigung sieht vor, dass ein neuer Vorstand eingesetzt wird, fügte das Technologieunternehmen hinzu. Sam Altman verkündete in den sozialen Medien: „Ich freue mich darauf, zu OpenAI zurückzukehren.“

Warum kam es dazu? Das ist aus der Ferne sicherlich schwer zu beurteilen. Das Handelsblatt berichtete jedoch gestern, dass rund 700 der 770 Mitarbeitenden von OpenAI drohten, ihrem Chef zu folgen und bei Microsoft anzuheuern. Der Verwaltungsrat hat nun scheinbar die Notbremse gezogen, ehe Microsoft die volle Macht über OpenAI erhält. Durch seine Milliardenspritzen hat der Softwareriese bereits einen gewissen Einfluss auf OpenAI.

Auslöser waren Differenzen zwischen zwei Lagern von OpenAI

Die bekannte Technologiejournalistin Kara Swisher berichtete, dass die Spaltung innerhalb von OpenAI durch Meinungsverschiedenheiten zwischen den gewinnorientierten und den gemeinnützigen Fraktionen ausgelöst wurde.

Deutscher ChatGPT: Industrie investiert 500 Mio. in Aleph Alpha

Ursprünglich wurde OpenAI 2015 von Sam Altman und anderen, darunter Tesla-Chef Elon Musk, als gemeinnütziges Start-up zur Erforschung künstlicher Intelligenz ins Leben gerufen. Im Laufe der Zeit, verstärkt durch eine Milliardeninvestition von Microsoft, entwickelte sich OpenAI jedoch zunehmend in Richtung eines gewinnorientierten Unternehmens, was wiederholt Kritik unter anderem von Musk hervorrief.

Themen im Artikel

Ein Beitrag von:

Stellenangebote

DLG TestService GmbH

Prüfingenieur (m/w/d) Fahrzeugtechnik / QMB

Groß-Umstadt
GKS-Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt GmbH über dr. gawlitta (BDU)

Geschäftsführer (m/w/d) bei einem Unternehmen der Energiewirtschaft

Schweinfurt
Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen

Ingenieur/in (m/w/d), mit Schwerpunkt Tiefbau, für den Landesbau

Frankfurt (Oder) oder Potsdam
NORDEX GROUP

BOP (Balance of Plant) Electrical Engineer (m/w/d)

Hamburg
Hochschule Anhalt

Professur Medizintechnik

Köthen
Westfälische Hochschule

Professur Künstliche Intelligenz und Industrielle Automation (W2)

Gelsenkirchen
Leibniz Universität Hannover

Universitätsprofessur für Turbomaschinen und Fluid-Dynamik

Hannover
Fachhochschule Münster

Ingenieur*in (TGA) im Labor Gebäudetechnik (w/m/d)

Steinfurt
Hochschule Fulda

Professur (W2) Angewandte Biotechnologie insbes. Zellkulturtechnik

Fulda
Justus-Liebig-Universität Gießen

Ingenieur/in oder staatl. gepr. Techniker/in Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik oder Meister/in im Installateur- und Heizungsbauerhandwerk (m/w/d)

Gießen
Zur Jobbörse

Das könnte Sie auch interessieren

Empfehlungen des Verlags

Meistgelesen