Shuttles optimieren mit 5G – Telekom und Mira starten Pilotprojekt
5G-Technik soll künftig helfen, den Fuhrparkbetrieb wie einen Shuttleservice zu optimieren. Die Deutsche Telekom AG und die Mira GmbH haben dazu in Bonn ein Pilotprojekt zum teleoperierten Fahren gestartet.
Die Deutsche Telekom AG mit Sitz in Bonn hat dort gleich mehrere große Standorte – die Hauptzentrale liegt linksrheinisch direkt an der Bundesstraße B8, der ehemaligen Diplomatenrennbahn, die Mobilfunktochter zum Beispiel auf der anderen Rheinseite (da ist das Foto aufgenommen). Das bedingt eine Menge Fahrerei durch die Stadt. Wie das besser gehen könnte, testet die Telekom quasi im eigenen Hause zusammen mit dem auf automatisiertes Fahren spezialisierten Mobilitätsdienstleister Mira GmbH.
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5G-gestütztes, teleoperiertes Fahren nennt sich das, was die Deutsche Telekom und Mira in einem Pilotprojekt erproben – der Einsatz der Shuttles über ein Leitstandsystem wird optimiert, indem mithilfe von 5G-Mobilfunk alle wichtigen Daten des Shuttles quasi in Echtzeit im Leitstandsystem zur Verfügung stehen. Der Fahrer – so die zukunftsvision – sitzt dabei nicht mehr im Fahrzeug, sondern in der Zentrale an einem Leitstand. So eine Art ferngesteuertes Fahren ist heute noch nicht erlaubt, aber ob und wie es klappen kann, das erforschen beide Unternehmen in diesem Projekt.
5G als Basis für teleoperiertes Fahren kann automatisierte Shuttles optimal unterstützen
Die Technologie vermeidet nach Angaben beider Unternehmen lange Stand- und Wartezeiten. Denn der fernsteuernde Fahrer in der Zentrale könnte in Zukunft die Stillstandszeiten eines Shuttles nutzen und ein anderes von „A“ nach „B“ fahren. So erhöhe sich auch die Auslastung der Fahrzeuge. „Wir sind überzeugt, dass das teleoperierte Fahren eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der Effizienz und Nachhaltigkeit des Verkehrs spielen wird“, so Mira-Geschäftsführer Klaus Kappen.
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Teleoperiertes Fahren braucht 5G, denn nur diese Technik ist latenzarm genug, überträgt also die Daten entsprechend schnell und ist leistungsfähig genug, so die Unternehmen. „Das Netz der Telekom stellt die Übermittlung großer Datenmengen in quasi Echtzeit vom Fahrzeug zum räumlich entfernten Fahrstand sicher. So lassen sich Fahrzeuge zuverlässig aus der Ferne steuern“, heißt es in einer Mitteilung. Das Pilotprojekt verschaffe der Telekom tiefgreifende Erkenntnisse über die Anforderungen an diese neuen Technologien und an die 5G-Netz-Infrastruktur, die für die Entwicklung von fahrerloser Mobilität enorm wichtig seien.