BSI nicht einbezogen bei Einführung von Kommunikationssoftware in Bundesministerien
Zwei Bundesministerien führen derzeit die Kollaborationsplattform Confluence ein, die mit zahlreichen Sicherheitsproblemen auf sich aufmerksam macht. Beschäftigte zeigen sich irritiert. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) blieb beim Entscheidungsprozess außen vor.
Das Bundesforschungsministerium (BMBF) und das Bundesverkehrsministerium (BMDV) führen derzeit in ihren Häusern die Kollaborationssoftware Confluence ein. Die FDP-Bundestagsfraktion nutzt Confluence schon seit Längerem – dem Vernehmen nach mit Begeisterung.
Die vom britischen Softwarehersteller Atlassian entwickelte Software ermöglicht es ähnlich wie Google Drive, gemeinsam Dokumente zu pflegen. Confluence ist jedoch noch stärker auf die Anforderungen im Arbeitsalltag zugeschnitten: So lassen sich die Dokumentvorlagen besser anpassen, die Dokumente archivieren. Außerdem gibt es weitere Funktionen: Bearbeitende können Aufgaben erstellen und verwalten, Roadmaps pflegen und auch Audiodateien managen.
Beamte sollen „digital und agil“ besser zusammenarbeiten
Die Einführung einer neuen Arbeitsplattform verändert auch den Informationsfluss in den Bundesministerien. In beiden Bundesministerien erfolgt die Nutzung zwar offiziell auf freiwilliger Basis, doch die Beschäftigten werden ausdrücklich ermuntert, die Software zu nutzen. Die Ministerien legen bei der Einführung unterschiedliche Schwerpunkte:
Laut einem Sprecher des BMDV wird die Software „auf Wunsch einzelner Beschäftigter für Projekte und Arbeitsgruppen zur Verfügung gestellt und dort für die Zusammenarbeit verwendet“. Ratsam sei die Software vor allem für diejenigen, die in Teams und in Projekten arbeiten und bereits Confluence einsetzen. Es sei aber nicht geplant, Confluence als Informationshub für alle Dokumente des BMDV einzusetzen.
Das BMBF hingegen strebt etwas umfassender an, „die digitale und agile und auch bereichsübergreifende Zusammenarbeit innerhalb des BMBF zu verbessern“. Confluence soll der gemeinsamen Erstellung, Weiterbearbeitung und Vorabstimmung von Dokumenten sowie der gegenseitigen Information dienen.
„Perspektivisch“ könne Confluence, so eine Sprecherin, sowohl Anwendung in der Projektarbeit finden als auch allgemein als Koordinations- und Planungstool dienen. Auch könne die Plattform dem Informationsaustausch in der jeweiligen Arbeitseinheit und abteilungsübergreifend dienen. Damit würden bestehende, auch formal festgelegte Zeichnungsgänge nicht ersetzt.
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