Klimaschutz 11. Okt 2023 Von Elke von Rekowski Lesezeit: ca. 2 Minuten

Studie: Digitalisierung spart 163 Megatonnen CO2

Digitalisierung und moderne Datenübertragung können offenbar deutlich zum Erreichen der Klimaziele beitragen. Das zumindest legen die Ergebnisse einer aktuellen Studie nahe, die CO2-Einsparungsmöglichkeiten in beachtlicher Höhe sieht.

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Digitalisierung kann beim Reduzieren von CO2-Emissionen helfen, so das Ergebnis einer aktuellen Studie.
Foto: PantherMedia / oraziopuccio

Für die jetzt veröffentlichte Studie haben der deutsche Internetwirtschaftsverband Eco und das Beratungsunternehmen Arthur D. Little die Effekte der digitalen Transformation auf Ressourceneffizienz und CO2-Emissionen in den Bereichen Industrie, urbaner und ländlicher Raum untersucht. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass Digitalisierung in diesen Sektoren bis zum Jahr 2050 in Deutschland CO2-Einsparungen in Höhe von 163 Mt ermöglicht. Dies entspricht rund 20 % der für Deutschland 2050 prognostizierten Gesamtemissionen. Ein zusätzliches Einsparpotenzial von 104 Mt sehen die Studienautoren im Bereich Datenspeicherung und -übertragung. Insgesamt sei so eine Verringerung der CO2-Emissionen um 30 % bis 2050 möglich, heißt es.

Digitalisierung konsequent für CO2-Reduktion nutzen

Laut Berechnungen der Studienautoren lassen sich durch den konsequenten Einsatz von Digitalisierungshebeln die für Deutschland prognostizierten CO2-Emissionen 2050 im Industriesektor um rund 98 Mt senken. Im städtischen Bereich ist demnach ein Absenken um 43 Mt und im ländlichen Bereich ein Einsparen von 22 Mt CO2-Emissionen möglich. „Von intelligenten Netzen, vernetzten Stromzählern über kontinuierliches Monitoring des Energieverbrauchs bis hin zu smarten Park- oder Abfallsystemen gibt es zahlreiche technologische Innovationen, die signifikant positive Effekte auf die CO2-Bilanz nach sich ziehen“, ist Lars Riegel, Mitautor der Studie und Head of TMT PE & Infrastructure bei Arthur D. Little, überzeugt. Er räumt ein, dass digitale Infrastrukturen und insbesondere Rechenzentren Energie verbrauchen. Dadurch trügen sie zu einer positiven CO2-Bilanz deutlich mehr bei, als sie verbrauchten.

Digitalisierung für smarte und saubere Städte

Mithilfe vernetzter Mobilitätslösungen könnte sich das CO2-Emissionsvolumen in Deutschland bis 2030 um 14 Mt verringern lassen, so die Studie. Das wären rund 20 % der für 2050 prognostizierten Transportemissionen. Steigenden Emissionen im städtischen Bereich könne zudem durch ganzheitliche Smart-City-Konzepte entgegengewirkt werden. Hier seien bis 2030 Einsparungen von 80 000 t CO2 pro Tag möglich. Auch in den Bereichen Landwirtschaft und Industrie ergibt sich ein deutliches Einsparpotenzial.

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CO2-Emissionen reduzieren: Verband fordert Ausbau digitaler Infrastruktur

Laut Studie könnten IoT-Anwendungen den industriellen CO2-Ausstoß bis 2050 um 37 % reduzieren. Im Bereich Landwirtschaft könnten digitale Innovationen dafür sorgen, dass die CO2-Emissionen bis 2050 um 39 % gesenkt werden. Der Eco fordert den Ausbau eines leistungsfähigen Ökosystems digitaler Infrastrukturen, um die Einsparpotenziale heben zu können.

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„Das beginnt bei einem konsequenten Glasfaserausbau über den flächendeckenden Einsatz von 5G-Technologien für die mobile Internetnutzung und konzentriert sich auch auf die Migration in die Cloud von bisher in kleinen Unternehmensservern gespeicherten Daten“, so Béla Waldhauser, Sprecher der unter dem Dach des Eco-Verbands gegründeten Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen. Leistungsfähige Rechenzentren bildeten das Rückgrat der Digitalisierung in Deutschland und ermöglichten erst all die technologischen Anwendungen in zahlreichen Wirtschafts- und Lebensbereichen, die sich positiv auf die CO2-Bilanz Deutschlands und Europas auswirkten.

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Positive Ökobilanz der Digitalisierung

Waldhauser weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass „die Ökobilanz der Digitalisierung bereits heute positiv ist“. Die CO2-Emissionen europäischer Rechenzentren entwickelten sich seit 2015 rückläufig und sie benötigten heute pro Workload zwölfmal weniger Energie als im Jahr 2010.

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