Künstliche Intelligenz 12. Jul 2023 Von Elke von Rekowski Lesezeit: ca. 3 Minuten

Supercomputer für die KI-Forschung steht in Hessen

Ein neuer Supercomputer mit dem Namen Fortytwo ist vor Kurzem am Hessischen Zentrum für Künstliche Intelligenz (Hessian.AI) an den Start gegangen. Er soll Erkenntnisse und Antworten auf komplexe Fragen aus den Bereichen künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen liefern.

Fortytwo ist im Green IT Cube in Darmstadt beherbergt. Dieses gehört zu den leistungsfähigsten wissenschaftlichen Rechenzentren der Welt und zeichnet sich durch seine energie- und kosteneffiziente Konstruktion sowie ein effizientes Kühlsystem aus.
Foto: hessian.AI

Der Supercomputer Fortytwo basiert auf dem System Apollo 6500 von Hewlett Packard Enterprise (HPE). Er wurde von drei hessischen Ministerien sowie dem Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Bildung (BMBF) gefördert. Das Ziel vom Hessischen Zentrum für Künstliche Intelligenz (Hessian.AI) ist es, Spitzenforschung im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) zu unterstützen und voranzutreiben. Der Supercomputer ist speziell für das Training großer KI-Modelle ausgelegt und soll es ermöglichen, neue Erkenntnisse in den Bereichen künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen zu gewinnen. Das Besondere: Neben Forschungseinrichtungen können auch Firmen auf die Rechenleistung von Fortytwo zugreifen. Das soll ihnen ermöglichen, anspruchsvolle KI-Anwendungen zu entwickeln, was aufgrund fehlender Rechenleistung für sie sonst nicht möglich wäre.

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KI-Forschung: 42 als die Antwort auf alles

Der Name des Supercomputers, Fortytwo, ist eine Anspielung auf Douglas Adams‘ Buchklassiker „Per Anhalter durch die Galaxis“. In dem Buch spuckte der fiktive Supercomputer Deep Thought die Zahl „42“ als Antwort auf die Frage nach „dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest“ aus. In Form des Supercomputers soll Fortytwo Forschenden und Anwendenden im KI-Zentrum dabei helfen, neue Erkenntnisse und Antworten auf komplexe Fragen zu finden.„Mit Fortytwo etablieren wir eine einzigartige Infrastruktur für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Anwenderinnen und Anwender gleichermaßen“, so Tanja Brühl, Präsidentin der TU Darmstadt.

Die Eckdaten des KI-Supercomputers Fotytwo

Die technischen Daten von Fortytwo sind beeindruckend. Das System basiert auf insgesamt 632 Nvidia-A100-Tensor-Core-GPUs (Graphics Processing Units) mit je 80 GByte Speicher sowie vier IPU-Einheiten (Infrastructure Processing Unit) der Firma Graphcore. Diese leistungsstarken Komponenten sind auf 80 Verarbeitungseinheiten verteilt, die reine Rechenleistung verfügbar machen, und über ein Nvidia-Quantum-Infiniband-Hochleistungsnetzwerk miteinander verbunden. Darüber hinaus stehen 1,2 Petabyte an zentralem Flash-Speicher (IBM Spectrum Scale) zur Verfügung, um das System schnell mit Daten zu versorgen. Die gemessene Höchstleistung von Fortytwo liegt bei rund 8 Petaflops, was bedeutet, dass das System zu den leistungsstärksten Supercomputern weltweit gehört. Der Computer setzt auf Grafikrechenkerne (GPUs) statt auf klassische CPUs, um die massive parallele Leistung für das automatisierte Training in KI-relevanten Rechenmodellen nutzen zu können.

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Energieeffizientes Rechenzentrum beheimatet Fortytwo

Fortytwo ist im Green IT Cube auf dem GSI/Fair-Campus in Darmstadt beherbergt, einem der leistungsfähigsten wissenschaftlichen Rechenzentren der Welt. Der Green IT Cube zeichnet sich durch seine energie- und kosteneffiziente Konstruktion sowie ein effizientes Kühlsystem aus. Der Energieaufwand für die Kühlung beträgt weniger als 7 % der für das Rechnen aufgewendeten elektrischen Leistung.

Grundstein für leistungsfähige KI-Anwendungen gelegt

Kristian Kersting, Co-Direktor von Hessian.AI, betonte die Bedeutung von Fortytwo für die Förderung bahnbrechender Möglichkeiten in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft: „Die Entschlüsselung des menschlichen Geistes ist vergleichbar mit der Erforschung des Urknalls und des menschlichen Erbguts. KI-Systeme wie ChatGPT könnten diesen Traum verwirklichen, da sie auf umfangreichem Texttraining basieren und vielfältige Aufgaben bewältigen können.“ Als Nukleus eines KI-Ökosystems fördere Hessian.AI solche bahnbrechenden Möglichkeiten in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. „Der KI-Superrechner Fortytwo ist der Grundstein für leistungsfähige KI-Anwendungen, der Unternehmen und Forschungseinrichtungen Rechenkraft zur Verfügung stellt“, so Kersting.

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Mit dem Start von Fortytwo am Hessian.AI soll eine neue Ära der KI-Spitzenforschung beginnen. Die Forschenden hoffen, dass der Supercomputer die erforderliche Rechenleistung bietet, um komplexe Fragen zu künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen zu beantworten. Tanja Brühl ist überzeugt: „Mithilfe robuster, sicherer und effizienter KI-Systeme können wir im Austausch mit unseren Partnern und Partnerinnen in Wirtschaft und Gesellschaft Lösungen für globale Herausforderungen und große Zukunftsfragen entwickeln.“

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