Beteiligungen von Cosco: Wie viel China ist erlaubt?
Der chinesische Staatskonzern Cosco darf sich zu 24,9 % an der Hamburger Container Terminal Tollerort GmbH beteiligen – aber die Kritik an diesem Kompromiss der Bundesregierung reißt nicht ab.
Wer auf einer Barkassen-Rundfahrt durch den Hamburger Hafen schippert, kann die Präsenz Chinas nicht übersehen. Rund 1,2 Mio. Standardcontainer TEU (Twenty-foot Equivalent Unit) werden hier jährlich auf dem Weg von oder ins Reich der Mitte umgeschlagen – das ist etwa ein Drittel des gesamten containerisierten Ladungsvolumens in Deutschlands größtem Seehafen.
Wesentlichen Anteil daran hat die chinesische Großreederei China Ocean Shipping Company (Cosco), die seit 1982 den Containerterminal Tollerort (CTT) ansteuert. Der Cosco-Konzern gehört dem chinesischen Staat und darf sich nun über seine Hafen-Tochter Cosco Shipping Ports Limited (CSPL) zu 24,9 % an der Container Terminal Tollerort GmbH der Hamburger Hafen- und Logistik AG (HHLA) beteiligen. Doch die in letzter Minute getroffene Entscheidung des Bundeskabinetts bleibt umstritten. „China scheut nicht davor zurück, Abhängigkeiten politisch zu instrumentalisieren“, warnt beispielsweise der Leiter des Clusters Globale und regionale Märkte am Institut der Deutschen Wirtschaft, Jürgen Matthes, in einem Beitrag auf der Homepage des IW Köln.
Eine 35%ige Beteiligung der chinesischen Staatsreederei Cosco schien schon in trockenen Tüchern
Die in den vergangenen zwei Wochen heftig diskutierte Beteiligung des Cosco-Konzerns am kleinsten der vier Hamburger Containerterminals war vor gut einem Jahr vereinbart worden. „Die maritime Welt ist derzeit sehr starken Veränderungen ausgesetzt. Langjährige und vertrauensvolle Kundenbeziehungen, wie sie die HHLA seit 40 Jahren im Warenverkehr mit China pflegt, sind deshalb besonders wichtig“, begründete die HHLA-Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath seinerzeit den deutschlandweit nur wenig beachteten Vertragsabschluss. Eine 35%ige Beteiligung der Chinesen war damals vereinbart worden; sie hätte dem Staatskonzern einiges an Mitspracherechten sowie unter Umständen Zugriff auf sensible Informationen ermöglicht.
Heftige Kritik an Coscos Hafenbeteiligung in Hamburg
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