Logistik 17. Jun 2022 Von Martin Ciupek Lesezeit: ca. 2 Minuten

Kurier- und Paketdienste lieferten 2021 über 4,5 Milliarden Sendungen aus

Der Kurier-, Express- und Paketmarkt (KEP) in Deutschland ist 2021 stark gewachsen. Laut einer aktuellen Studie stieg das Sendungsvolumen um rund 460 Mio. Sendungen.

Viel zu tun hatten Kuriere und Paketdienste im Jahr 2021. Gegenüber dem Vorjahr wurden deutlich mehr Waren ausgeliefert. Für 2022 gibt der Branchenverband BIEK allerdings keine Prognose ab.
Foto: panthermedia.net/hanno freimuth

Insbesondere Sendungen an Endverbraucherinnen und Endverbraucher (B2C-Sendungen) haben im vorigen Jahr dazu geführt, dass der Markt für Kurier-, Express- und Paketlieferungen (KEP) erneut überproportional wuchs. Das ist ein Ergebnis der KEP-Studie 2022, die der Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) diese Woche vorgestellt hat. Demnach ist das Volumen der Paket-, Express- und Kuriersendungen in Deutschland 2021 gegenüber dem Vorjahr um 11,2 % gewachsen – zum zweiten Mal in Folge zweistellig. Der Gesamtumsatz der KEP-Branche stieg um 14,3 % auf einen neuen Rekordwert von 26,9 Mrd. €. Bei den Paketdienstleistern waren 2021 insgesamt 266 000 Menschen beschäftigt, 10 800 mehr als im Jahr davor.

Paket und Expresslogistik: Coronapandemie wirkte sich unterschiedlich aus

Insbesondere die politischen Coronamaßnahmen sowie die öffentlichen und wirtschaftlichen Einschränkungen durch die Coronapandemie wirkten sich Anfang 2021 direkt auf das KEP-Sendungsvolumen aus. Aufgrund des Lockdowns, der bis ins zweite Quartal 2021 andauerte, blieb das Wachstum im gesamten KEP-Markt das erste Halbjahr mit einem Plus von knapp 20 % auf sehr hohem Niveau (knapp 20 %). Im zweiten Halbjahr lag es dann nur noch bei 3,8 %.

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Über das gesamte Jahr wuchsen Auslieferungen an Endverbraucher (B2C) mit 16,6 % am deutlichsten. Hauptgrund war der dynamisch wachsende Onlinehandel. Aber auch der Versand von Unternehmen zu Unternehmen (B2B-Sendungen) legte mit +5,7 % wieder zu. Im ersten Pandemiejahr 2020 waren die B2B-Sendungen gegenüber dem Vorjahr um 1,5 % zurückgegangen. Nach dem ersten Halbjahr 2021 hätte die Erholung im B2B-Geschäft auch höher ausfallen können, doch der Erholungstrend schwächte sich im Verlauf des Jahres – bedingt durch Lieferprobleme und damit verbundene Produktionsengpässe – in verschiedenen Branchen ab.

Zu viele Unsicherheiten: Keine Prognose für Markt der Paketdienste 2022

Für das laufende Jahr gibt die Studie vom Bundesverband Paket und Expresslogistik keine Prognose ab. Ukrainekrieg, Lockdown in China, Preissteigerungsraten, höhere Energiekosten und die aus all diesen Faktoren resultierende Verunsicherung bei Konsumentinnen und Konsumenten hätten einen Nachfrageschock ausgelöst und ließen keine verlässliche Prognose der Marktentwicklung für 2022 zu, heißt es dazu. Bis 2026 ist laut BIEK-Studie dagegen voraussichtlich mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum des Sendungsvolumens von 4,7 % auf 5,7 Mrd. Sendungen zu rechnen.

Paket- und Logistikbranche setzt auf Innovationen – Nachhaltigkeit rückt stärker in den Fokus

Laut der KEP-Studie 2022 gehören Unternehmen ihrer Branche zu den Innovatoren und Vorreitern im B2B-Markt, beispielsweise in Sachen Automatisierung und Nachhaltigkeit. Die Studie belegt das mit folgenden Beispielen: Automatisierung und Digitalisierung in Umschlagzentren und Depots, Nachhaltigkeit durch Lastenfahrräder und E-Lieferfahrzeuge, die Rolle von KEP für den stationären Handel, Healthcare-Logistik und der Transport von hochwertigen Lebensmitteln.

Durch Automatisierung wurden laut der Studie beispielsweise überdurchschnittliche Effizienzgewinne und Produktivitätsvorteile erzielt. Umschlagzeiten wurden reduziert und Sortierungen verkürzt. Demnach stieg die Arbeitsproduktivität der KEP-Branche jährlich um durchschnittlich 2,6 %, während die Arbeitsproduktivität in Deutschland im selben Zeitraum lediglich um 0,2 % pro Jahr zulegte. Zudem senken Automatisierung und Digitalisierung die Fehlerquoten und entlasten die Beschäftigten, „etwa indem ergonomisch unvorteilhafte Tätigkeiten maschinell ausgeführt und Sortierinformationen über VR-Brillen weitergegeben werden“, heißt es in der Studie.

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Auch in Sachen Nachhaltigkeit zeigt sich die Branche lösungsorientiert. Als Beispiele dafür werden in der Studie Cargo-Bikes und E-Lieferfahrzeuge beschrieben, die bei der Auslieferung auf der „letzten Meile“ – also der letzten Teilstrecke in der Lieferkette vor der Zieladresse – zunehmend dieselbetriebene Transporter ersetzen. Beschrieben werden aber auch noch viele weitere Trends und Innovationen, etwa Mikro-Depots, Paketstationen und Smart-City-Konzepte, die die Zustellung effizienter und kundenfreundlicher gestalten.

Mit Material vom BIEK.

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