Deutsche Telekom legt Tempo vor 10. Nov 2020 Von Regine Bönsch Lesezeit: ca. 2 Minuten

Mobilfunker bauen 5G-Netze verschieden aus

Während die Telekom in Sachen 5G ordentlich Gas gibt, startet die konkurrierende Vodafone deutlich verhaltener. Noch interessiert sich nur jeder fünfte Verbraucher für die neue Mobilfunktechnik.


Foto: Deutsche Telekom AG

Die Deutsche Telekom hat jetzt 5G-Antennen im Frequenzbereich von 3,6 GHz in Dortmund eingeschaltet. Das erklärte der Netzbetreiber am Montag dieser Woche. 5G in diesem relativ hohen Frequenzbereich erreicht hohe Datenübertragungsraten von bis zu 1 Gbit/s und mehr und wird laut Unternehmensangaben vor allem an Standorten mit viel Publikumsverkehr eingesetzt.

24 neue 5G-Antennen stehen verteilt über das Stadtgebiet an acht Standorten. Insgesamt sind in der Ruhrgebietsmetropole laut Telekom bereits seit diesem Sommer über 300 5G-Antennen im Einsatz. Walter Goldenits, Geschäftsführer Technik der Telekom Deutschland, erklärte gegenüber der Onlineplattform Golem, man werde unterschiedliche Frequenzbänder für 5G und LTE kombinieren.

Breitbandiges 5G-Netz in zehn Städten

Das 5G-Netz im 3,6-GHz-Bereich ist bei der Telekom neben Dortmund in neun weiteren deutschen Städten verfügbar: Berlin, Bonn, Darmstadt, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, Leipzig und München.

Hohe Frequenzen bieten höhere Datenraten, diese reichen aber nicht besonders weit. Im Gegenzug ist im 2,1-GHz-Bereich die Reichweite deutlich höher, die Datenrate jedoch erheblich niedriger. Die Telekom setzt bei ihrem 5G-Ausbau hauptsächlich auf das 2,1-GHz-Band, das bisherige 3G-Spektrum. Damit sind laut Betreiberangaben rund 225 Mbit/s möglich. In Städten erreicht das Netz nach Unternehmensangaben maximal 600 Mbit/s bis 800 Mbit/s in der Funkzelle.

Bei Telekom 30 000 Antennen „5G-fähig“

Öffentlich wirbt die Deutsche Telekom damit, hierzulande das größte 5G-Netz zu haben. In ganz Deutschland seien insgesamt über 30 000 Antennen „5G-fähig“. Über 3000 Städte und Gemeinden und über 40 Mio. Menschen sollen in den Genuss von 5G kommen können. Bis Jahresende könnten es zwei Drittel der Bevölkerung sein.

Vodafone startet verhaltener

Vodafone ist dagegen zurückhaltender. Zum Verkaufsstart des iPhone 12 informierten die Düsseldorfer über ihren 5G-Ausbau. Der Netzbetreiber versorgte im Oktober 2020 insgesamt 400 Standorte mit dem LTE-Nachfolger. 1200 Antennen funken mit der Mobilfunktechnik der fünften Generation. Bis Ende 2020 will man 10 Mio. Menschen erreichen. An stark frequentierten Orten sind bis zu 1 Gbit/s möglich. Dort setzt der Netzbetreiber auf 3,5 GHz. In weiteren Städten surfen Kunden mit bis zu 500 Mbit/s.

Telefónica liebt es symbolträchtig

Die Telefónica startete 5G symbolträchtig am 3. Oktober, zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit. In der Anschaltphase mit rund 150 Basisstationen waren zunächst in fünf große Städte – Berlin, Hamburg, München, Frankfurt/Main und Köln – dabei. Zehn weitere große Kommunen folgten, darunter Düsseldorf und Essen.

Jeder fünfte Verbraucher ist interessiert

Dass 5G bei den Verbrauchern auf Interesse stößt, bestätigt eine repräsentativen Umfrage im Auftrag des Verbraucherportals Check24. Danach sagte jeder Fünfte der Befragten, 5G sei ein entscheidendes Kaufkriterium bei seinem nächsten Smartphone oder Mobilfunkvertrag. 19 % sind unentschlossen. Allerdings interessieren sich 60 % der Befragten noch nicht für die fünfte Generation.

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