Kommentar 08. Aug 2024 Lesezeit: ca. 2 Minuten

Continental kehrt mit Aufspaltung zu seinen Wurzeln zurück

Mit Auto- und Fahrradreifen begann der Aufstieg von Continental zu einem bedeutenden Automobilzulieferer. Die Reifensparte ist nach wie vor profitabel. Andere Sparten sollen abgestoßen werden.
Foto: Peter Kellerhoff

Continental möchte die Automobilzuliefersparte abspalten und an die Börse bringen. Das Reifengeschäft soll bleiben. Ziel der Hannoveraner ist es eigenen Angaben zufolge, Wert und Wachstumspotenzial der dann getrennten Unternehmen voll ausschöpfen zu können. Klingt sehr zukunftsorientiert, dahinter steckt aber, dass die Margen bei der Automobilzuliefersparte mickrig sind im Vergleich zum Reifenbereich: 5 % gegenüber 18 %. Und während bei den Reifen die Umsatzerlöse steigen, macht Automotive Technologies reichlich Verluste.

Reifen machen nur ein Drittel vom Umsatz aus, steuern aber fast den ganzen Gewinn bei

In diesem Jahr ist der Reifenbereich für einen Umsatzanteil von rund 35 % bei Conti verantwortlich. Das entspricht sogar einem Ebit-Anteil von nahezu 100 %. Lag der Börsenkurs der Conti-Aktie Anfang des Jahres noch bei 76 €, steht er am Dienstag, 6. August 2024, bei 54 € – ein Rückgang um fast ein Drittel. Seit 2019 büßte die Aktie sogar mehr als die Hälfte ein.

Was also liegt näher, als die Cashcow zu behalten und das Groschengrab auf den Markt zu werfen? Als Blaupause dafür dürfte in Hannover das Jahr 2021 dienen. Im September vor drei Jahren spaltete Continental die Antriebstechnologiesparte namens Continental Powertrain ab, nannte das neue Kind Vitesco Technologies und setzte es zum Mitnahmepreis von 61 € pro Aktie an der Börse aus – im März des darauffolgenden Jahres stand die Aktie dann bei 29 €. Sie erholte sich zwar, aber als letztes Jahr Gerüchte durchsickerten, dass der Automobilzulieferer Schaeffler sich in Vitesco verguckt hätte, ging der Kurs richtig ab. Am Ende musste Schaeffler 94 € pro Aktie (rund 4 Mrd. €) berappen.

Vitesco-Börsengang als Vorbild

„Wenn es einmal so prima geklappt hat, warum sollte es nicht wieder hinhauen?!“, mag man sich in Hannover gedacht haben. Nun also soll das schwarze Schaf der Conti-Familie nach Vitesco-Vorbild an der Börse ausgesetzt werden – die gut aussehende Reifensparte darf bei Mutti bleiben. Womit sich für Continental gewissermaßen auch ein Kreis schließt: Der 1871 gegründete Konzern war jahrzehntelang als DER Reifenhersteller bekannt, Ende der 1950er-Jahre hatte Conti in Deutschland einen Marktanteil von 40 %, Ende der 1980er-Jahre lag der Exportanteil bei über 60 %. Reifen haben Conti großgemacht, Reifen sollen Conti wieder großmachen – „back to the roots“ also. Oder eben: „back to the tires“.

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