Boeing 737-Max-Programm: Führungswechsel nach dramatischem Vorfall
Nach einem dramatischen Vorfall bei einer der Maschinen im Boeing 737-Max-Programm erfolgt ein Chefwechsel.
Der Rumpfbruch und das Fehlen von Befestigungsbolzen an einer Boeing 737–9 Max führten zu einem Führungswechsel bei Boeing und erhöhten den Druck auf das Unternehmen, seine Qualitätskontrollen zu optimieren.
Nach einem dramatischen Vorfall mit einer der Maschinen im Rahmen des Boeing 737-Max-Programms erfolgt nun ein Führungswechsel. Boeing gab bekannt, dass der bisherige Spitzenmanager Ed Clark das Unternehmen verlassen wird. Katie Ringgold, bisher zuständig für die Auslieferungen, übernimmt seine Position als Nachfolgerin. Zusätzlich zur Übernahme von Clarks Position übernimmt Ringgold auch die Leitung der Fabrik in Renton, in der die Maschinen montiert werden.
Der Vorfall hat Boeing unter Druck gesetzt, die Qualitätskontrollen schnell zu verbessern.
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Befestigungsbolzen fehlten
Anfang Januar ereignete sich bei einem nahezu neuen Modell der Boeing 737–9 Max, betrieben von der US-Fluggesellschaft Alaska Airlines und mit über 170 Passagieren an Bord, kurz nach dem Start im Steigflug ein Vorfall, bei dem ein Teil des Rumpfes in Sitzreihe 26 herausbrach. An dieser Stelle verfügen einige Konfigurationen dieses Flugzeugtyps über eine Tür, während die betroffene Variante der 737–9 Max stattdessen eine Abdeckung hat, die die Öffnung verschließt. Glücklicherweise wurde bei dem Zwischenfall niemand ernsthaft verletzt, da durch einen Zufall die beiden Sitze direkt an der Öffnung leer geblieben waren.
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Nach einer mehrwöchigen Untersuchung geht die US-amerikanische Unfallermittlungsbehörde NTSB davon aus, dass an dem fraglichen Fragment Befestigungsbolzen fehlten.
Eine neue Position im obersten Management eingeführt
Boeing führt nun eine neue Position im obersten Management der Verkehrsflugzeug-Sparte ein. Laut einer E-Mail des Spartenchefs Stan Deal an die Mitarbeitenden wird Elizabeth Lund für die Qualitätskontrolle sowohl im Konzern als auch bei den Zulieferern zuständig sein. Der Rumpf der 737-Max-Modelle wird hauptsächlich von Spirit Aerosystems, einem Zulieferer, gebaut.
Die US-Luftfahrtaufsichtsbehörde FAA hat nach dem Vorfall vorläufig die Pläne von Boeing gestoppt, die Produktion der 737-Max-Flugzeuge auszuweiten. Der Konzern benötigt dies, um die laufenden Aufträge zu erfüllen, während sich die Fluggesellschaften bereits auf längere Wartezeiten einstellen müssen. (dpa/ili)