Messe der Superlative 23. Jan 2024 Von Wolfgang Heumer und Mélanie Voisin Lesezeit: ca. 3 Minuten

boot 2024: Das sind die Neuheiten

Die boot Düsseldorf (noch bis 28. Januar) verspricht dieses Jahr eine Schau der Superlative mit Weltpremieren und exklusiven Events zu werden. Davon konnten sich am Wochenende Leser der VDI Nachrichten selbst überzeugen: Am Sonntag waren einige von Ihnen bei der Vorstellung der Superyacht „Merose Signature 95“ der britischen Werft „Sunseeker“ dabei. Ein kurzer Bericht und weitere Fundstücke.

Motorkraft und E-Fuel

Launch der „Merose Signature 95“ der britischen Werft „Sunseeker“ auf der Düsseldorfer Messe boot 2024 mit Formel 1-Fahrer Esteban Ocon

Die Merose Signature 95 (28,06 Meter) ist eine der größten Motoryachten auf der Messe. Mit ihren zwei MTU 12V 2000-Motoren verfügt die Yacht über eine Höchstgeschwindigkeit von 26 Knoten.  Yacht-Sharing-Anbieter Meros setzt sich nach eigenen Angabe für die Reduzierung des CO2-Ausstoßes ein und lässt seine Yachten soweit verfügbar mit dem CO2-armen Kraftstoff HVO-100 fahren.

Zur Weltpremiere in der Halle 6 der Düsseldorfer Messe hatte das Gespann Sunseeker/Merose den Formel-1-Rennfahrer Esteban Ocon des Alpine BWT Teams verpflichtet. Mehr zum Launch-Event auf Facebook: Folgen Sie uns!

Saubermacher Bakterien

Die biologische Kläranlage von Tom Logisch Foto: enteron

Viele Wasserfahrzeuge können Schmutzwasser bestenfalls im Hafen abpumpen lassen, denn für Abwasserreinigungsanlagen mangelt es an Platz. Der Ingenieur, Segler und Charterunternehmer Tom Logisch hat eine biologische Kläranlage entwickelt, die in Katamarane, Jachten ab etwa 10 m Länge oder in Hausboote und sogar Wohnmobile passt. In der Anlage Enteron können innerhalb von 24 Stunden bis zu 80 l „Schwarzwasser“ aus der Bordtoilette gereinigt werden. In einer Absetzphase werden zunächst feste Schwebstoffe separiert, dann „bearbeiten“ Bakterien das Schmutzwasser, das nach einer weiteren Reinigungsstufe geklärt ins Meer gepumpt werden kann.

Stabiles Leichtgewicht

Das Takacat 340 LXRib Foto: Takacat

Der neuseeländische Ingenieur Greg Sowden hat aus den besten Aspekten von Schlauchboot, Festrumpfschiff und Katamaran ein neues Wasserfahrzeug entwickelt. Das Takacat 340 LXRib besteht aus zwei aufblasbaren Schlauch-Rümpfen sowie einem stabilen Aluminiumboden. Für die Schläuche verwendet der deutsche Hersteller für den europäischen Markt, Friedel Hacker, thermoplastisches Polyurethan (TPU). Der Alu-Boden soll dem Fahrzeug eine höhere Stabilität verleihen, als sie bei Schlauchbooten üblich ist. Zudem ist das Boot für den Transport per Tasche schnell in seine Teile zu zerlegen.

Retter in der Jackentasche

Der neue Notrufsender von MRT Foto: MRT

Über Bord zu gehen, ist der Albtraum jedes Wassersportlers. Ein neuer Notrufsender des britischen Rettungsmittelherstellers MRT kann die entscheidende Hilfe bringen. Der Sender sMRT Alert AIS MOB alarmiert Schiffe im Umfeld über die digitalen Seenotfrequenzen und markiert über das Automatische Identifikation System AIS in den elektronischen Seekarten die exakte Position des Schiffbrüchigen. Für die Positionsangabe nutzt der Smartphone-große Sender sowohl das amerikanische GPS- als auch das europäische Galileo-Satellitennetz. Dass andere Schiffe die Notmeldung registriert haben, kann der zu Rettende an einer Änderung der Tastaturbeleuchtung erkennen.

Auch nachts gute Sicht

Das Fernglas Steiner Commander Foto: Steiner

Wenn es dunkel wird über dem Meer, ist gute Sicht ein wichtiger Sicherheitsaspekt. Das legendäre Fernglas Steiner Commander bietet in der Dämmerung schon gute Perspektiven, jetzt durchleuchtet Steiner Optik mit dem Commander Thermal auch die dunkle Nacht, dichtes Schneetreiben und dicken Nebel. Das Wärmebildgerät ist mit einem Wärmesensor mit einer Auflösung von 640 x 840 Pixel ausgerüstet, dessen erfasste Daten auf einem Oled-Display mit einer Auflösung von 1280 x 960 Pixel sichtbar gemacht werden. Die elektrische Energie zieht das Gerät aus handelsüblichen Batterien. Ein Satz reicht für einen kontinuierlichen Einsatz von über mehr als acht Stunden aus.

Das Elektro-Speedboat

Da neueste Speedboat der Yachtwerft Frauscher Foto: Frauscher

Für das neueste Speedboat der österreichischen Yachtwerft Frauscher liefert Porsche Komponenten der „Premium Plattform Electric“ (PPE) aus dem neuen vollelektrischen Sportwagen Macan. Die Synchron-Elektromaschine (PSM) treibt die Frauscher x Porsche 850 Fantom Air mit 400 kW auf ein Spitzentempo von 46 kn (85 km/h). Die Energie zieht die Fantom Air aus einer ebenfalls vom Macan übernommenen Lithium-Ionen-Batterie mit einer Bruttokapazität von 100 kWh. Bei moderater Fahrt mit 22 kn (41 km/h) soll die gespeicherte Energie etwa eine Stunde oder 45 km reichen.

Pfeilschnell, federleicht

Das Amphibienfahrzeug Electric Iguana Foto: Iguana

Amphibienfahrzeuge gelten als schwerfällig und langsam. Die französische Werft Iguana Yachts beweist mit ihren Motorbooten das Gegenteil: Auf dem Wasser erreichen die offenen, bis zu 9,1 m langen und 3,1 m breiten Flitzer Geschwindigkeiten bis zu 40 kn (ca. 75 km/h), obwohl im Rumpf ein schwerer, ausfahrbarer Landantrieb mit Laufketten steckt, mit dem das Boot auf den Strand zuckeln kann. Die Lösung der Franzosen: Zwei ausklappbare Flügel an der Seite – sogenannte Foils – heben das Boot schon bei langsamer Fahrt aus dem Wasser. Das 10 m lange Electric Iguana ist mit seinem 220 kW starken Elektroantrieb bis zu 30 kn (ca. 65 km/h) schnell.

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