BYD zieht an Tesla vorbei
Über das Jahr 2023 gesehen bleibt Tesla zwar Zulassungskönig bei E-Fahrzeugen, in Q4 hat der chinesische Hersteller BYD jedoch Tesla überholt. Eine Eintagsfliege? Oder doch ein Trend?
Verrückte Zahlenspiele: Tesla hat in Q4 des Jahres 2023 mit 485 000 Einheiten weltweit mehr Elektrofahrzeuge produziert als je zuvor (+35 % im Vergleich zum Vorjahresquartal) – doch BYD zog mit 526 000 produzierten E-Fahrzeugen am US-Branchenprimus vorbei. Dennoch hat über die ersten elf Monate von 2023 gesehen Tesla die Nase vorn – 1 808 581 Fahrzeuge wurden vom US-Hersteller ausgeliefert, während BYD im selben Zeitraum 1 574 800 E-Mobile an den Mann oder an die Frau bringen konnte.
BYD bald die neue globale Nr. 1 für Elektrofahrzeuge?
Doch der Trend scheint sich gegen Tesla zu wenden – die jüngsten Entwicklungen verweisen laut Bloomberg – einem international tätigen Informationsdienstleistungs-, Nachrichten- und Medienunternehmen – darauf, dass der chinesische Konzern BYD zur neuen globalen Nr. 1 für Elektrofahrzeuge aufsteigen wird. Das hat nicht nur damit zu tun, dass BYD vom chinesischen Staat unterstützt wurde und wird, sondern dass BYD seine Lieferketten in der eigenen Hand hat: vom Abbau der Rohstoffe für die Batteriezellen – die das Unternehmen zudem selber baut – bis hin zu E-Antrieben und den Chips für die Fahrzeuge … Alles produziert BYD selbst.
BYD will Autowerk in Europa errichten
Nach dem Batteriehersteller CATL ist BYD mit knapp 26 % Marktanteil der zweitgrößte Hersteller von Batterien in China. Bislang nutzte BYD etwa 95 % seiner Batterien für die eigenen Elektrofahrzeuge, aber auch das soll sich ändern. So soll BYD u. a. Batterien für einige in China hergestellte Audi-Modelle liefern, etwa für den Q6L e-tron, der 2024 in China in die Produktion gehen soll. Darüber hinaus plant der chinesische Autobauer nach Europa zu expandieren und im ungarischen Szeged eine Pkw-Fabrik zu errichten, die Experten zufolge 200 000 Fahrzeuge pro Jahr produzieren könnte.
Die Karten auf dem Markt der E-Fahrzeuge werden neu gemischt
Wie sehr Tesla und weitere Autohersteller BYD & Co. auf dem Zettel haben müssen, zeigt allein die Tatsache, dass China zwischen Januar und November 2023 mehr als 4,4 Mio. Fahrzeuge exportierte – und damit Japan als die größte Autoexportnation der Welt ablöst.