Pannenserie: Boeing fällt in Produktion hinter Airbus zurück
Wegen der Krise um die 737-Max-Reihe fällt Boeing deutlich hinter Airbus zurück. Jetzt hat eine Serie von Pannen Boeings Produktion zurückgeworfen.
Nach einer Reihe von Zwischenfällen beim US-amerikanischen Flugzeughersteller Boeing haben die verschärften Überprüfungen der Aufsichtsbehörden die Produktion erheblich beeinträchtigt. Laut der aktuellen Unternehmensstatistiken wurden im ersten Quartal nur 66 Flugzeuge der stark kritisierten 737-Max-Reihe ausgeliefert. Im März waren es lediglich 24. Im ersten Quartal 2023 wurden noch 111 Maschinen dieser Serie ausgeliefert. Insgesamt wurden im letzten Quartal 83 Passagier- und Frachtflugzeuge aus allen Modellreihen an ihre Käufer übergeben.
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Airbus überholt Boeing in Lieferzahlen
Und mehr noch: Angesichts seiner anhaltenden Krise gerät der US-Flugzeugbauer Boeing immer weiter ins Hintertreffen gegenüber dem Marktführer Airbus. Im März lieferte der europäische Hersteller Airbus 63 Verkehrsflugzeuge aus, also mehr als doppelt so viele wie sein konkurrierender Rivale aus den USA.
Der größte Teil der verbleibenden Auslieferungen entfiel bei Boeing auf das Langstreckenmodell 787 „Dreamliner“ mit 13 Flugzeugen. Die Produktion der Großraumjets der 777-Reihe ist ausgesetzt, da Boeing seine Ressourcen zur Lösung von Problemen bei anderen Flugzeugtypen benötigt.
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Schwerste Krise der Boeing-Geschichte
Seit über fünf Jahren steckt Boeing in der schwersten Krise seiner Geschichte. Nach zwei tragischen Abstürzen wurde sein Mittelstreckenmodell 737 Max im März 2019 weltweit für mehr als 20 Monate aus dem Verkehr gezogen. Anfang Januar 2024 verschärften ein beinahe katastrophaler Vorfall mit einer 737 Max sowie weitere Pannen und Qualitätsmängel die Krise erneut. Die US-Luftfahrtbehörde FAA überprüft mittlerweile die Produktion des Herstellers. Zudem ist Boeing vorerst nicht berechtigt, die Produktion der 737-Max-Reihe auszuweiten. (dpa/ili)