EU-Entscheidung 30. Okt 2024 Von Peter Kellerhoff Lesezeit: ca. 2 Minuten

Treffen Strafzölle für E-Autos aus China auch deutsche Hersteller?

Die EU hat entschieden: Neue Einfuhrzölle für chinesische E-Autos kommen endgültig – davon sind auch deutsche Automobilhersteller betroffen, die ihre E-Fahrzeuge in China bauen lassen und nach Europa einführen wollen.

Eines der Fahrzeuge, die deutsche Automobilhersteller in China fertigen, ist der BMW iX3. Die Europäische Komission erwägt, auch diese mit Importzöllen zu belegen, wenn sie aus China in die EU importiert werden.
Foto: BMW Group/Fabian Kirchbauer

Die Europäische Kommission (EU) will nun zusätzliche Einfuhrzölle für in China gefertigte Elektroautos zu erheben. Hintergrund ist eine Untersuchung der EU, die ergab, dass China seinen Automobilherstellern hohe Subventionen gewährt und ihnen damit Wettbewerbsvorteile gegenüber europäischen Konkurrenten verschafft.

Unterschiedliche Zölle für unterschiedliche Hersteller

Im Raum stehen Zölle von bis zu 38,1 % für Modelle des chinesischen Herstellers Saic, BYD soll mit 17,4 % belegt werden, Geely mit 20 %. Doch nicht nur chinesische Unternehmen sind betroffen – auch deutsche Autohersteller, die ihre Fahrzeuge in China produzieren, könnten unter die neuen Zölle fallen. Diese gelten für alle Elektroautos, die nach Europa exportiert werden.

Deutsche Hersteller im Fokus

Zum Beispiel fertigt BMW den iX3 in Shenyang. Mit den neuen Zöllen, ist ein zusätzlicher Zoll von 21,6 % fällig. Auch Mini Cooper und Mini Aceman, die ebenfalls in China produziert werden, sind von den Zöllen betroffen. Obwohl Mini nicht explizit auf der EU-Liste erwähnt wird, könnte sogar der höchste Satz von 38,1 % zur Anwendung kommen. Das Gemeinschaftsunternehmen „Spotlight Automotive“ zwischen BMW und dem chinesischen Konzern Great Wall Motor produziert eines der meistverkauften elektrischen Mini-Modelle, was BMW besonders hart treffen könnte.

VW ist ebenfalls betroffen. Das Elektro-SUV Tavascan der VW-Marke Cupra wird im chinesischen Anhui gebaut und könnte ebenfalls einem Zoll von 38,1 % unterliegen. Auch bei der Marke Smart, an der Mercedes und Geely jeweils zur Hälfte beteiligt sind, ist noch unklar, wie hoch die Zusatzzölle ausfallen werden, doch auch hier stehen Importzölle bis zu 38,1 % im Raum. Aber auch Tesla ist betroffen. Das Model 3 wird in China gefertigt und könnte einem Zoll von 21 % unterliegen.

Importzölle der EU auf in China nun beschlossene Sache

Trotz Widerstand aus Deutschland sind die EU-Zusatzzölle auf die Einfuhr von Elektroautos von China am Mittwoch in Kraft getreten. Die Extra-Abgaben sollen für fünf Jahre gelten. Die EU-Kommission hatte am Dienstag eine entsprechende Verordnung beschlossen.

Zuvor hatte Anfang des Monats eine ausreichend große Mehrheit der EU-Staaten für die Strafzölle gestimmt. Deutschland votierte aus Sorge vor einem neuen großen Handelskonflikt und möglichen Vergeltungsmaßnahmen gegen deutsche Hersteller dagegen.

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