Daten sorgen für Nachhaltigkeit
In Unternehmensprozessen stecken viele Informationen. Damit können Nachhaltigkeitsziele heute leichter erreicht werden. Für die quantitative Umweltbewertung müssen allerdings weitere Schritte folgen.
Langfristig werden Daten helfen, neben einzelnen Produktionsprozessen auch komplette Wertschöpfungsketten nachhaltiger zu gestalten. Das hat mehrere Gründe. So wächst einerseits der politische Druck durch Maßnahmen wie das Klimapaket der Europäischen Kommission. Andererseits erkennen Betriebe darin einen wirtschaftlichen Nutzen.
Laut der Unternehmensberatung Deloitte gaben im Rahmen der weltweiten Befragung „2021 Climate Check“ 60 % der befragten Führungskräfte in Deutschland an, dass Nachhaltigkeitsinitiativen zu einer Verbesserung ihrer Finanzkennzahlen führten. Bisher konzentrieren sich die Aktivitäten, über mehr digitale Daten auch für mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen zu sorgen, meist auf Teilbereiche wie die Energieeffizienz einzelner Anlagen oder die Optimierung der Logistik.
Gesamten Produktlebenszyklus betrachten
Für Christoph Herrmann, Leiter des Instituts für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik an der TU Braunschweig, ist es deshalb wichtig, den gesamten Lebenszyklus eines Produktes zu betrachten. Sonst würden Umweltprobleme leicht von einer Lebenswegphase in eine andere verschoben – beispielsweise von der Produktion ins Recycling. Daher müsse eine quantitative Umweltbewertung im Produktentstehungsprozess integriert werden. Computergestützte Verfahren würden hier die nötige Transparenz schaffen.
Den Fokus „Daten für Nachhaltigkeit“ lesen Sie im aktuellen E-Paper der VDI nachrichten mit diesen Themen:
Auf Nachhaltigkeit getrimmt
Analysemethoden: Mit KI-gestütztem Process Mining lassen sich Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette eines Unternehmens nachhaltiger gestalten. Das zeigen Beispiele eines Münchner Prozessoptimierers.
Profitable Netzwerke
Industrie 4.0: Unternehmen können vom Klimaschutz profitieren. Digitale Vernetzung erschließt zusätzliche Potenziale.
Ressourcen schonen mit KI-Einsatz
Produktion: Eine Studie zeigt, wie industrielle Prozesse mit Methoden der Künstlichen Intelligenz nachhaltiger gestaltet werden können.
So helfen digitale Zwillinge
Automatisierung: Abbilder von Produkten und Anlagen profitieren von digitalen Betriebsdaten. In der Antriebstechnik wird ihre Bedeutung für die Nachhaltigkeit von Industrieprozessen schnell deutlich.