Der Stahl wird knapp
Laut einer Umfrage können fast alle stahlverarbeitenden Betriebe nicht mehr wie vereinbart liefern. Die ersten verzeichnen Produktionsausfälle.
Die stahlverarbeitenden Betriebe in Deutschland haben Probleme beim Stahleinkauf. Laut einer Umfrage des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) fühlen sich 98 % von Stahlknappheit beeinträchtigt, die Hälfte davon sieht eine „sehr erhebliche“ Beeinträchtigung.
Laut WSM geben 89 % der befragten Unternehmen an, ihre aktuelle Produktion sei betroffen. 87 % können demnach bereits nicht mehr wie vereinbart liefern. „Die Ergebnisse dieser Branchenumfrage sind alarmierend. Die Stahlversorgung muss viel schneller nachziehen, um die steigende Nachfrage zu bedienen“, sagt WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer.
Weniger chinesische Exporte
Laut der Mitgliederumfrage ziehen die Stahlpreise an. Für die Stahlknappheit nennen die Unternehmen verschiedene Gründe. Über 80 % glauben, dass sowohl die Stahlhersteller als auch die Kunden z. B. aus dem Automobil- und Maschinenbau die konjunkturelle Entwicklung unterschätzt haben. Zudem exportiere China aufgrund der wachsenden Binnennachfrage weniger Stahl.
Viele Stahlverarbeiter sind laut Branchenumfrage zusätzlich der Auffassung, dass die Stahlhersteller das Angebot bewusst verknappen. „Bei der stahlverarbeitenden Industrie kommt es bereits zu Produktionsausfällen. Das ist Gift für die wirtschaftliche Erholung, die wir alle brauchen. Wir benötigen jetzt dringend mehr Stahl und Rohstoffe“, sagt Vietmeyer.