Deutscher Maschinenbau will 2023 zusätzliches Personal einstellen
Überraschend kündigte der Branchenverband VDMA heute – neben deutlichen Statements zur Energiepolitik der Bundesregierung – auf dem Deutschen Maschinenbau-Gipfel in Berlin einen Personalaufbau in der Branche an.
Wie andere Branchen beklagen auch die Maschinen- und Anlagenbauer die gestiegenen Energiekosten. Trotz der steigenden Belastungen bekräftigen heute die Volkswirte der Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) jedoch ihre bisherigen Produktionsschätzungen von real plus 1 % für dieses Jahr und -2 % für 2023 – und das, obwohl in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres die Produktion im Maschinen- und Anlagenbau nach Angaben von Destatis um real 0,8 %zum Vorjahr gesunken ist. „Aber eine leichte Entspannung bei den Materialengpässen könnte, zusammen mit den hohen Auftragsbeständen von rund einem Jahr, in Summe noch zu dem von uns geschätzten Produktionswachstum 2022 führen“, betonte VDMA-Präsident Karl Haeusgen auf dem Deutschen Maschinenbau-Gipfel in Berlin. „Aber klar ist auch: Die Risiken sind durch die Folgen des Ukrainekriegs weiter angestiegen“, räumte er ein.
Personalpläne der Unternehmen sorgen im VDMA für Zuversicht
Zuversicht schöpft die Branche laut VDMA aus den Personalplänen der Unternehmen. So habe die jüngste Umfrage des Verbands unter 640 Mitgliedsfirmen ergeben, dass die Hälfte der Unternehmen ihre Belegschaften im kommenden Jahr 2023 aufstocken will. Konkret planten 30 % der Firmen einen Stellenaufbau um bis zu 5 %, knapp 20 % sogar noch mehr. Dagegen rechneten lediglich 15 % der Firmen mit einem Stellenabbau – überwiegend in der Größenordnung bis zu 5 %. Haeusgen dazu: „Wir gehen davon aus, dass die Maschinen- und Anlagenbauer wieder einmal alles daransetzen, qualifizierte Fachkräfte zu halten und auch neue einzustellen, denn gute Leute sind knapp und werden es bleiben.“
Empfehlung der Gaspreiskommission findet im Maschinenbau Zuspruch
Positiv bewertete der VDMA die jüngsten Empfehlungen der Gaspreiskommission. Die Deckelung des Gaspreises für 70 % des Verbrauchs sei ein gutes Gerüst und könne zu einer Entlastung der Betriebe entlang der Wertschöpfungsketten führen. Laut VDMA-Präsident Karl Haeusgen müsse Ähnliches aber auch für Strompreise gelten, die die Unternehmen ebenfalls belasteten. „Wir haben jetzt mit der Gaspreisbremse eine Blaupause, die hoffentlich die Arbeit an der Strompreisbremse erleichtert und beschleunigt“, sagte er.