Einheitlicher Standard für Metadaten im Maschinenbau in Arbeit
Um Forschungsdaten im Maschinenbau langfristig auffinden und interpretieren zu können, braucht es einheitliche Metadaten. In einem Forschungsprojekt sollen nun Lösungen und Prozesse dafür entwickelt werden.
Wissen aus der Forschung langfristig nutzbar zu machen, ist eine Kunst. Denn dazu müssen sie präzise und nachvollziehbar dokumentiert sein. Dabei helfen sogenannte Metadaten – sowohl bei der aktiven Nutzung während des Forschungsprozesses als auch danach. Für deren Auffindbarkeit ist es allerdings wichtig, dass sie dokumentierten Standards folgen. Diese sind auf die spezifischen Anforderungen beispielsweise des Datentyps und der wissenschaftlichen Disziplin zugeschnitten. Darüber hinaus sind entsprechende Werkzeuge, Methoden und eine Infrastruktur, welche die Erstellung und Nutzung von Metadaten unterstützt, nötig. Doch diese Voraussetzungen sind derzeit nur für eine sehr begrenzte Anzahl von wissenschaftlichen Disziplinen erfüllt. Für die meisten Disziplinen, darunter auch der Maschinenbau, stehen jedoch keine adäquaten Metadatenstandards zur Verfügung. Zudem erfolgt die Verwaltung von Forschungsdaten im Maschinenbau meist auf Grundlage einfacher Dateisysteme und stützt sich auf die manuelle Organisation von Verzeichnissen, Dateien und Metadaten. Infolge werden die Metadaten lediglich von Fall zu Fall erstellt sowie oftmals inkonsistent und unauffindbar abgespeichert.
Forschungsvorhaben AIMS gestartet
Gerade wurde deshalb das Forschungsprojekt „AIMS – Applying Interoperable Metadata Standards“ der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG) gestartet. Es verfolgt zwei wesentliche Ziele. Erstens soll eine Umgebung geschaffen werden, mit der Wissenschaftler einfach Metadatenstandards erstellen, austauschen und wiederverwenden können, die den spezifischen Bedürfnissen ihrer Disziplin entsprechen. Im Fokus steht die Schaffung eines interoperablen Standards für disziplinspezifische Metadaten. Zweitens sollen Werkzeuge und Arbeitsabläufe entwickelt werden, die für die mühelose Erstellung standardisierter Metadaten eingesetzt werden können. Durchgeführt wird das Projekt vom Lehrstuhl für Fertigungsmesstechnik und Qualitätsmanagement des Werkzeugmaschinenlabors (WZL) unter der Leitung von Professor Robert Schmitt gemeinsam mit dem IT Center der RWTH Aachen, dem Institut für Fluidsystemtechnik der TU Darmstadt sowie der Universitäts- und Landesbibliothek der TU Darmstadt. Es läuft bis 1. Juli 2023.
Einheitliches Vokabular
Das WZL der RWTH Aachen beschäftigt sich dabei insbesondere mit der Entwicklung des einheitlichen Metadatenstandards für die Ingenieurwissenschaften sowie des in diesem Zuge nötigen Vokabulars. Das beinhaltet neben der Darstellung des Projekts und der Projektergebnisse eine Beschreibung der Rohdaten, der Datenformate sowie der technischen Komponenten zur Generierung und Speicherung der Daten. Zudem stellt das WZL den „Virtual Metrology Frame“ (VMF) als Anwendungsbeispiel (Use Case) für das Forschungsprojekt. Im VMF werden Daten von und über verteilte Messsysteme zusammengeführt, gespeichert und verarbeitet. In dem Forschungsprojekt soll der VMF um die Metadatenstandards erweitert werden.