Hannover Messe 2023 lockt 130 000 Besucher aus aller Welt
Zum Abschluss der heute zu Ende gehenden Industrieschau zieht Veranstalter Deutsche Messe AG ein positives Fazit. Nach drei schwierigen Jahren geht es wieder aufwärts.
Mehr als 4000 Aussteller präsentierten laut der Deutschen Messe AG in diesem Jahr auf der Hannover Messe ihre Lösungen für eine digitale, vernetzte sowie nachhaltige Industrie. Dafür waren rund 130 000 Besucher und Besucherinnen aus aller Welt in die niedersächsische Landeshauptstadt gekommen – davon 43 % aus dem Ausland. Die Top-Besucherländer nach Deutschland waren die Niederlande, China, Korea, Polen und die USA. „Die vergangenen fünf Messetage haben gezeigt: Die Technologien für eine wettbewerbsfähige und klimaneutrale Industrieproduktion sind verfügbar – jetzt brauchen wir Tempo und Entschlossenheit in der Umsetzung“, sagte Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Messe AG.
Zu den Kernthemen der Hannover Messe zählten Künstliche Intelligenz, Wasserstoff, Energiemanagement, die vernetzte und intelligente Produktion sowie das neue Datenökosystem Manufacturing-X. „In den Hallen herrscht Aufbruchsstimmung“, freute sich Köckler. Die hohen Erwartungen der ausstellenden Unternehmen seien übertroffen worden.
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Branchenverbände VDMA und ZVEI freuen sich über großes Interesse
Gunther Kegel, ZVEI-Präsident und Vorsitzender des Ausstellerbeirats der Messe, zog aus Sicht der ausstellenden Unternehmen folgendes Fazit: „Elektrifizierung, Digitalisierung und Automatisierung: Es sind diese drei Trends, die der diesjährigen Hannover Messe den Stempel aufgedrückt haben und die zu Lösungen führen, wie beispielsweise wirkungsvoller Klimaschutz geleistet werden kann.“ Für seine Branche stellte er fest: Die Messe bestätigt unseren Optimismus für die Elektro- und Digitalindustrie und unsere Prognoseerhöhung auf 1 – 2 % reales Produktionswachstum für dieses Jahr. Noch zum Jahresanfang waren wir nur von einer Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau ausgegangen. Unsere Branche ist im Aufwind.“
Aus Sicht des Maschinen- und Anlagenbaus ergänzte VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann: „Klimaschutz und Nachhaltigkeit stehen in der ganzen Welt inzwischen ganz oben auf der Agenda der Industrie. Um die angestrebte Klimaneutralität zu erreichen, braucht es neue, intelligente Technologien und Lösungen für eine ressourcenschonende und effiziente Produktion quer durch alle Lebensbereiche.“ Zudem sagte er: „Gerade hier auf der Hannover Messe haben wir das große Interesse der Kunden an den Lösungen gespürt, die der Maschinen- und Anlagenbau dafür bereitstellt. Deshalb war die Messe für unsere Branche in diesem Jahr ein voller Erfolg.“
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Trotz des Aufwärtstrends ist die Messe noch deutlich von den Besucherzahlen der Vor-Corona-Zeit entfernt, wo über 200 000 Menschen nach Hannover reisten. Auch, dass manche Messehallen in diesem Jahr viele Freiflächen boten und teilweise durch Trennwände verkleinert wurden, wirkte auf manche Messegäste befremdlich. Für Aussteller zählte dagegen vor allem die Qualität der Gespräche an den Messeständen und die Möglichkeit, sich mit hochrangigen Vertretern aus Wirtschaft, Forschung und Politik auszutauschen. Genau hier liegt das eigentliche Differenzierungsmerkmal der Hannover Messe.
Hohe Präsenz politischer Delegationen
Nach Angaben des Veranstalters kamen in diesem Jahr mehr als 100 politische Delegationen aus mehr als 50 Ländern zur Industrieschau nach Hannover. Allen voran Bundeskanzler Olaf Scholz mit dem indonesischen Präsidenten Joko Widodo sowie Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Mehr als je zuvor seien auch Vertreter und Vertreterinnen der europäischen Politik aus Brüssel vertreten gewesen. Weitere Delegationen kamen aus ganz Europa, Argentinien, Mexiko, Kanada, Japan, China, den USA und Indien. Das Partnerland Indonesien setzte sich als hochattraktiver und dynamischer Standort für Investitionen und Partnerschaften in Szene.
Die nächste Hannover Messe findet vom 22. bis 26. April 2024 statt. Partnerland wird dann Kanada sein.